Auch am Ostersonntag, 31. März 2013, gibt es im BRF1-Radiofrühstück einen Restauranttipp des Gastronomieführers Delta: La Fontaine de Jade, in der Avenue de Tervuren, eine chinesische Feinschmeckeradresse im Herzen von Brüssel. Hier geben sich Mitarbeiter der EU-Institutionen, der umliegenden Botschaften, Banken und der Militärschule die Türklinke in die Hand. Und zur Laufkundschaft gehören auch die Museumsbesucher im Jubelpark und Gäste aus Lüttich, die dem Patron und Großen Küchenchef Yong Xu, der das Restaurant seit 2008 betreibt, einfach gefolgt sind.
Und diese Treue versteht man, wenn man von Duc Chi Ly erfährt, wie die Goldmedaille des Patrons zustande gekommen ist: eine Geschmacksverfeinerung durch ein von ihm und Kochkollegen entwickeltes Infusionsverfahren, mit dem Jasminrauch in eine Vakuumglocke geleitet wird. Oder wenn man erfährt, dass der Chef persönlich um sechs Uhr morgens fangfrischen Frisch für den Botschafter von Fidschi einkauft.
Es hat auch seinen Grund, warum der Maître d'Hötel für unser Interview ausgesucht worden ist: Duc Chi Ly liebt seinen Beruf und die Menschen und er kann das sehr beredt mitteilen. Von ihm haben wir auch erfahren, dass sein doppelter Vorname "Duc Chi" auf seine doppelte Herkunft - vietnamesische Mutter und chinesische Vater - zurückzuführen ist.
Du, oder Nachtvogel, wie er wegen seiner Arbeitsstunden oft genannt wird, hat seinen Beruf an der Hotelfachschule Namur erlernt. Für ihn eine der anspruchsvollsten Schulen in Belgien, "denn hier erhalte man eine Ausbildung in allen Kategorien der ausgesuchten Restaurantsparte, vom Barmann über Kellner, Oberkellner bis zum Maître d'Hôtel. Stellenangebote im letzten Ausbildungsjahr seien keine Seltenheit". Aber - wie in jedem Beruf - kommt es auch auf das persönliche Engagement an. Bei Duc Chi Ly, jetzt 30 Jahre alt, sind das eine ganze Menge Erfahrungen seit seinem 12. Lebensjahr: zuerst im elterlichen Restaurant, einem ersten Praktikum im Chalet de la Forêt" und später im "Maison du Boeuf".
Für den Maître d'hôtel ist es genauso wichtig, über andere Restaurantbereiche Bescheid zu wissen, um den Gästen auf Nachfrage auch ein Rezept erklären zu können und um auch die eigenen Kochkünste zu verfeinern. Er hat uns im Gespräch verraten, dass seine litauische Lebensgefährtin Lina Mumgaudyte, beim Fumetto-Festival in Luzern ausgezeichnete Kinderbuchillustratorin, asiatische Küche besonders mag!
Mehr Infos gibt es auf deltaweb.be und fontainedejade.be.
Dem BRF hat Duc Chi Ly gleich zwei Rezepte zur Verfügung gestellt: die bekannte "sauer-pikante" Pekingsuppe, die nebenbei auch noch hilft, einen Kater zu vertreiben, und Jakobsmuscheln an gedünstetem Gemüse.
Erstes Rezept: Suppe mit Essig und Pfeffer (für 4 Personen)
Zutaten
- 1 L Hühnerbouillon
- Bambus
- schwarze Blätterpilze
- 2 Eier
- Kartoffelmehl
- Tofu
- frische Chilischoten (in dünne Scheiben schneiden)
- schwarze Sojasoße
- chinesischer Essig
- Salz, Pfeffer und Zucker
Zubereitung
Bambus, Pilze, Tofu und Hähnchenfleisch (vom Bouillon) in kleine Würfel schneiden.
Den Bouillon aufkochen und Bambus, Pilze, Tofu, Chilischoten, schwarze Sojasoße und Essig hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.
Eier schlagen und nach und nach in die Suppe geben.
Kartoffelmehl mit ein bisschen Wasser verrühren und solange hinzufügen, bis die Suppe ein bisschen gebunden ist.
Mit fein geschnittenem Schnittlauch servieren.
Zweites Rezept: Jakobsmuscheln mit gedünstetem Gemüse (für 2 Personen)
Zutaten
- 10 frische Jakobsmuscheln
- Ingwer, Sojasprossen, Möhren Shiitake-Pilze
- Reiswein oder Weißwein
- Sojasoße Bananenblätter
Zubereitung
Die Jakobsmuscheln säubern und den Rogen abschneiden.
Möhren, Ingwer und Shiitake in Scheiben schneiden.
Die Jakobsmuscheln in feine Scheiben schneiden und auf die Bananenblätter legen.
Ingwer, Sojasprossen, Möhren und Pilze hinzufügen Reiswein (oder Weißwein) und Sojasoße hinzufügen.
4 Minuten lang dünsten lassen Sofort servieren, um den Duft zu richtig zu genießen.
Guten Appetit!
Die Gewinnerin der zwei Entdeckungsmenüs in La Fontaine de Jade heißt Kelly Nelles aus Bütgenbach.
Fotos: www.fontainedejade.be