Albert Camus, der in Algerien aufgewachsene Kultautor und Literaturnobelpreisträger, hat – seiner Zeit weit voraus – mit seinem Werk "Les justes" Haltung bewiesen. Seine differenzierte und mutige Sicht beeindruckt bis heute. In "Die Gerechten" überträgt Camus seinen als Algerienfranzose durchlebten Gewissenskonflikt während der Revolten gegen das kolonialistische Frankreich auf ein Ereignis in der russischen Geschichte um 1905.
Das 1949 uraufgeführte Stück hinterfragt die Rechtfertigung des politischen Mordes. In leidenschaftlichen Diskussionen lässt Camus eine Gruppe von Sozialrevolutionären darüber befinden, ob bei einem Bombenanschlag auch zwei Kinder geopfert werden dürfen und sucht nach Antworten zur Legitimation ihres politisch motivierten Handelns.Albert Camus selbst schreibt: „So außergewöhnlich manche der in diesem Stück gezeigten Situationen wirken möchten, so sind sie doch historisch. Das soll nicht heißen, Die Gerechten wäre ein historisches Stück, das wird man feststellen können. Doch alle Figuren haben gelebt und haben gehandelt, wie ich sie zeige. Ich habe nur versucht, wahrscheinlich zu machen, was bereits wahr ist.“ Albert Camus beabsichtigte mit dieser Inszenierung, die Zuschauer aufzurütteln. Im Angesicht aktueller politischer Ereignisse sorgt das Theaterstück bis heute für zündenden Diskussionsstoff um Terrorismus, Revolte und Gerechtigkeit. In einer Inszenierung des aus Kassel stammenden Regisseurs Jan Steinbach spielt das Euro Theater Central Bonn auf Einladung der Albert Camus Gesellschaft und des IKOB am Sonntag, dem 4. Dezember, um 19 Uhr im IKOB in Eupen. Weitere Information und Karten gibt es auf ikob.be
BRF1 verlost zwei Karten. Für die Teilnahme bitte bis Donnerstag, dem 1. Dezember, eine Mail schicken an pr@brf.be.
Der Gewinner heißt Damien Bonni aus Kelmis. Wir wünschen einen interessanten Theaterabend.
Infos: ikob, Museum für Zeitgenössische Kunst, Foto: Oliver Paul