Jüdische Kindertransporte
Es geht um ein wenig bekanntes Kapitel der regionalen Geschichte – jüdische Kindertransporte, die 1938 und 1939 über den Bahnhof Herbesthal durchgeführt wurden – mit dem sich Herbert Ruland, ehemaliger Wissenschaftlicher Leiter von GrenzGeschichte an der Autonomen Hochschule in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, – intensiv beschäftigt hat.
Mehr als 15.500 jüdische Kinder und Jugendliche haben dank der Kindertransporte zwischen dem 30. November 1938 und dem 31. August 1939 überlebt. Man kann sich die Umstände heute nur schwer vorstellen. Die Transporte gingen damals hauptsächlich zunächst nach Großbritannien, aber auch in die Niederlande, in die Schweiz sowie nach Belgien. Am 27. Januar 2019 ist das Denkmal von Sebastian Schmidt im ehemaligen Bahnhof Herbesthal eingeweiht worden.
Das 5. und 6. Schuljahr der Gemeindeschule Herbesthal hat mit Unterstützung von ArTiVi eine Videoreportage zum Thema erarbeitet. Schülerinnen und Schüler der Abteilung Mediengestaltung des Eupener Robert-Schuman-Instituts haben Kurzfilme erstellt. Die RSI-Kunstabteilung hat 14 Stimmungsbilder geschaffen, die Angst, Einsamkeit, Verzweiflung und Verlorenheit zum Ausdruck bringen. Jedes Bild ist begleitet von einem digital angefertigten Pendant, das die Stimmung des Bildes untermauert.
Denkmal in Wereth
Ebenfalls werden elf Plakate von Schülern aus Polen, Deutschland und Belgien (Kelmis) gezeigt, die sich mit der Ardennenoffensive, die vor 75 Jahren so viel Unheil über unsere Grenzregion brachte, beschäftigt haben. Zentrales Thema ist die Ermordung von elf farbigen US-Soldaten durch SS-Soldaten am 17. Dezember 1944 im Weiler Wereth. US-Memorial in Wereth
Ausstellung vom 28. April bis 12. Mai
Die Ausstellung wird am Sonntag, dem 28. April, um 11 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Vernissage im BRF-Funkhaus in Eupen eröffnet. Bis zum 12. Mai ist die Ausstellung werktags von 9 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen.