Zum Inhalt
2015 hat der Historiker und Doktorand Vitus Sproten im Rahmen seiner Masterarbeit an der Universität Lüttich Recherchen zur Geschichte des Belgischen Hörfunks aufgenommen. Dabei behandelt er die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders der deutschsprachigen Belgier im Rahmen der Autonomiedebatte (1965-1974). Er verortet den Sender dabei in der politischen und medialen Landschaft und analysiert den Beginn der Artikulation der Autonomieforderungen der deutschsprachigen Belgier.
Über seine Archivrecherchen in Eupen, Brüssel, Köln, Verviers und Lüttich zeichnet der Autor das Bild des deutschen Sprachgebiets in Belgien in einer Umbruchphase nach. Diese Umbruchphase, die vornehmlich durch die inneren Konflikte in Zentralbelgien belebt wurde, wurde durch eine sich wandelnde Medienlandschaft und insbesondere den BHF proaktiv begleitet.
Der Förderverein des Archivwesens in der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat die Masterarbeit von Vitus Sproten „Ostbelgien hört Ostbelgien. Die Autonomiedebatte der deutschsprachigen Belgier auf der Welle des Belgischen Hörfunks (1965-1974)“ zusammen mit dem Staatsarchiv herausgegeben.
Vitus Sproten stellt seine Arbeit im Gespräch mit Peter Quadflieg vom Staatsarchiv im BRF-Funkhaus in Eupen vor und präsentiert einige Hörbeispiele.
Der Autor
Vitus Sproten hat an der Universität Trier und an der Universität Lüttich Geschichtswissenschaften studiert. Momentan schreibt er seine Doktorarbeit über die Geschichte des freien Radios in den Niederlanden, Belgien und Deutschland (1975-1990) am Centre for Contemporary and Digital History der Universität Luxemburg. Gleichzeitig arbeitet er für das Zentrum für Ostbelgische Geschichte. Sein Forschungsinteresse gilt vor allem der Medien-, Regional- und deutsch-belgischen Geschichte.
Infos und Fotos: Els Herrebout, Staatsarchiv Eupen