IP-Kameras
Die sogenannten IP-Kameras kann man in Netzwerk einbinden, sein Haus beobachten oder schauen was sich im Kinderzimmer gerade abspielt; alles bequem per Stream ins Internet. Viele Hersteller und Ladenverkäufer versprechen beim Kauf einer Überwachungskamera Sicherheit, doch werden Sicherheitslücken und mangelhafte Konfiguration oftmals verschwiegen.
Gerade bei billigen Modellen wird in Punkto Sicherheit gespart. Dabei wäre es für jeden Kamerabesitzer ein Horror zu wissen, dass genau seine Kamera für jedermann im Internet sichtbar ist. Doch genau das bietet eine russische Seite im Internet an. Wer sich für das Thema interessiert wird sicherlich bei Google fündig. Hier kann man z.B. einen Frisör in Istanbul, ein Schuhgeschäft in Prag, ein Café in Berlin, eine Sommerresidenz in Süd-Frankreich sehen.
Es sind nur einige Beispiele von weltweit einsehbaren Kameras. Die besagte Webseite selbst versteht sich als ein Art Verzeichnis von ungesicherten Kameras weltweit. Seit kurzem ist aber zu lesen, dass die Privatsphäre der Menschen geachtet wird und genau diese Kameras nunmehr herausgefiltert werden; prüfen kann man dies nicht.
Ebenfalls ein Alptraum wäre es, wenn Hacker die Kontrolle über die Kamera unbemerkt übernehmen und die Hausbewohner oder das Geschäft ausspionieren würden. Dieses Risiko besteht durchaus bei schlecht gesicherten Kameras.
Stiftung Wartentest
Stiftung Warentest hat IP-Kameras in einer ihrer Ausgaben im letzten Jahr unter die Lupe genommen, besonders aber den Aspekt „Sicherheit“. Von den 16 getesteten Geräten war nur ein einziges ausreichend gesichert. Bei zehn der Kameras wurde die Einbindung auf ein Smartphone als risikoreich eingestuft. Bei einigen Geräten wurden zudem die Zugangsdaten unverschlüsselt übertragen oder unnötig viele Ports offen gelassen. Bei anderen fehlte der Hinweis, dass man den Zugang mit einem neuen Passwort absichern sollte.
Tipps
Beachten Sie beim Kauf einer Überwachungskamera unbedingt auch auf den Aspekt Sicherheit!
- Der Zugriff auf die Kamera sollte unbedingt mit einem sicheren Passwort, per verschlüsselter Übertragung, geschützt werden. Die Standartpasswörter sollten umgehend geändert werden.
- Überlegen Sie sich sehr gut, ob es notwendig ist, die Kamera im Internet zur Verfügung zu stellen. Falls doch, öffnen Sie nicht mehr Ports als nötig
- Überprüfen Sie regelmäßig ob Updates für Ihre Kamera zur Verfügung stehen und installieren diese. Mit diesen Patch können eventuell vorhandene Sicherheitslücken geschlossen werden.
- Manche Kamerabesitzer sind mit der Einstellungsvielfalt überfordert. Ändern Sie Einstellungen nur, wenn Sie auch genau wissen, was Sie tun.
Infos: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen