Das Beispiel von Christian
In dem heutigen Beitrag schildert Christian uns seine negativen Erfahrungen. Er erklärt uns, dass er im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeiten mit einem Apple-Gerät arbeitet und täglich viele verschiedene Webseiten aufsucht. Er ist sehr überrascht, als eines Tages plötzlich ein neues Fenster in seinem Browser erscheint. Der Warnhinweis informiert ihn darüber, dass in seiner iCloud ungewöhnliche Aktivitäten seitens Apple festgestellt wurden. Er wird in der Nachricht aufgefordert, sich umgehend mit dem Apple-Service in Verbindung zu setzen; eine kostenlose Telefonnummer ist auch vermerkt.
Alles sieht sehr echt aus, das Logo der Marke und das Erscheinungsbild der Nachricht sind Apple-typisch. Er befolgt die Anweisungen und am anderen Ende der Leitung meldet sich eine englischsprachige Person. Für Christian nichts Ungewöhnliches, denn in seinem beruflichen Umfeld gehört Englisch zum Alltag. Der angebliche Mitarbeiter von Apple bittet Christian seinen Mac einzuschalten und eine Fernwartung zu autorisieren. Er gibt nach ersten Untersuchung an, dass sein Mac mit einer Spionagesoftware infiziert sei und Daten gestohlen wurden. Apple habe dafür eine Lösung in Form einer Software, welche allerdings 600 Euro kostet.
Christian ist infolge der Erklärungen des Mannes sehr beunruhigt. Dieser erläutert, was die Malware alles anrichten kann und spricht von den damit verbundenen Sicherheitsproblemen. Dermaßen unter Druck gesetzt, willigt Christian schließlich ein. Nachdem er die Summe via Internet per Sofortzahlung entrichtet hat, bedankt sich der Mitarbeiter und legt auf.
Nach dem Telefonat stellt sich Christian berechtigterweise einige Fragen, vor allen Dingen wie die Schadsoftware auf seinen Mac gelangen konnte. Als er nach der neuen Sicherheitssoftware von Apple sucht, kann er nichts finden. Erst jetzt wird ihm klar, dass er einem Betrug zum Opfer gefallen ist und prüft sein Konto. Die 600 Euro sind bereits abgezogen. Christian handelt richtig und ruft unverzüglich seine Bank an. Er erfährt, dass das Geld außerhalb von Europa auf ein Paypal-Konto eingezahlt worden ist. Trotzdem gelingt es ihm, das Geld zurückzuerhalten, insofern ist er noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.
Ist der Trick neu?
Für Apple User schon, denn bislang waren lediglich die Nutzer von Microsoft Windows von einem solchen Betrug betroffen. Bei dem sogenannten „Microsoft Scam“ werden die Geschädigten jedoch von den Betrügern selbst angerufen und nicht umgekehrt. Der Trick ist aber ähnlich: Man gaukelt dem Nutzer ein Sicherheitsproblem an seinem PC vor und verlangt Geld für eine fiktive Dienstleistung oder ein Programm. Die Opfer werden massiv unter Druck gesetzt, um die Zahlung online zu tätigen.
User, welche bislang dem Symbol von Apple vertraut haben, sind hiermit gewarnt. Für Christian ist die Angelegenheit noch glimpflich verlaufen, denn er hat sein Geld zurückerhalten.
Infos: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen, Foto: BRF