Online-Spiele
Online-Spiele sind bei Jugendlichen voll im Trend. Dabei treten die meist jungen Spieler gegen andere Spieler aus der ganzen Welt im Internet an. Die Zeiten, in denen man für einen einmaligen Kaufpreis tage- und wochenlang mit einem Computerspiel Spaß hatte, sind vorbei.
Zwar werben Spielehersteller damit, dass ihre Online Spiele kostenlos sind, aber das ist nur die halbe Wahrheit. In Wirklichkeit ist das Geschäft mit den Online Spielen äußerst lukrativ, denn wer ohne einen Cent spielt, kommt meist nur sehr langsam voran. Zahlende Spieler werden durch ein Belohnungssystem bevorteilt. Wer also regelmäßig spielt, wird früher oder später die Bankkarte zücken und Geld in Online-Spiele investieren.
Spielsucht
Die Gefahr dabei spielsüchtig zu werden, ist bei den männlichen Jugendlichen am höchsten. Laut einer Studie der deutschen Krankenkasse DAK spielen zirka drei Millionen deutsche Jugendliche regelmäßig Fortnite, FIFA oder Minecraft. Zirka 15,4% dieser Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren gehören zur Risikogruppe der Spielsüchtigen: Sie sind verhaltensauffällig, fehlen häufiger in der Schule oder auf dem Ausbildungsplatz, isolieren sich gesellschaftlich und geben mehr Geld für Spiele aus.
Durch die Tricks der Spielehersteller verzocken die Jugenlichen Zeit und Geld, manche Spieler geben in sechs Monaten bis zu 1.000 Euro aus und spielen am Wochenende bis zu fünf Stunden täglich.
Lootboxen
Der neueste Trick der Hersteller sind sogenannte Lootboxen. Das sind käuflich erwebliche, virtuelle Überraschungskisten, in denen sich virtuelle Items für das jeweilige Spiel befinden. Das können z.B. Waffen, Kleidung oder Gegenstände sein. Der Clou daran ist, dass die Firmen versprechen, dass sich in einigen Lootboxen seltene und nicht käufliche Items befinden. Diese seltenen Items sind natürlich besonders begehrt und daher finden die Lootboxen reißenden Absatz.
In Belgien ist der Verkauf von Lootboxen verboten, weil sie laut der Glücksspielkommission gegen das Glücksspielgesetz verstoßen und das ist auch gut so. Übrigens gilt dies auch für die Niederlande. In den anderen europäischen Ländern ist der Vertrieb erlaubt und das führt auch zwangsläufig zu einem Problem für unsere Grenzregion. Belgische Spieler kommen mit einfachen Tricks trotzdem an die Lootboxen, denn viele lassen sich diese von ausländischen Freunden im Spiel schenken. Dagegen tun kann man wenig, solange es keine einheitliche Vorgehensweise in der ganzen EU gibt.
Tipps
Achten Sie also auf mögliche Anzeichen einer Spielsucht bei Ihren Kindern. Am besten setzen Sie Regeln auf, wie lange Ihr Kind spielen darf und wie viel es ausgeben sollte. Seien Sie sich der Risiken einer Spielsucht bewusst, um später nicht mit hohen Therapiekosten, Spielschulden und einer gescheitertem Ausbildung Ihres Kindes konfrontiert zu werden.
Infos: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen