Der Safer Internet Day will auf Risiken und Gefahren im Internet aufmerksam machen. Und so, wie sich das Internet seit 2004 rasant weiterentwickelt hat, verändern sich auch die Risiken. Wer hat zum Beispiel vor zehn Jahren von WhatsApp oder TikTok gesprochen? Mit neuer Technik und /oder neuen Anwendungen entstehen auch neue Sicherheitsfragen. Auch wachsen immer neue Generationen von Nutzern heran, die aufs Neue für die Risiken sensibilisiert werden müssen.
Welche Risiken und Gefahren gibt es?
Zum einen gibt es Risiken, die eher technisch bedingt sind: Hier geht es um ungesicherte oder schlecht geschützte Geräte, auf denen Betrüger zum Beispiel Angaben zu Bankkonten finden, die Identität des Nutzers stehlen und unter deren Namen Verbrechen begehen oder die Computer sperren und ein Lösegeld verlangen.
Zum anderen spielt der Faktor „Mensch“ eine große Rolle: einige Risiken entstehen durch Leichtsinn, Unachtsamkeit oder durch gezielte Manipulation der Nutzer. Da werden beispielsweise gefälschte Rechnungen verschickt, auf Dating-Seiten Beziehungen angebahnt, die nur darauf heraus sind, Geld abzuzocken oder Falschnachrichten verbreitet, um Menschen gezielt fertigzumachen oder Hass und Gewalt zu verbreiten.
Dennoch: Wann war es schon einmal so einfach, sich zu informieren? Ganze Lexika haben wir in der Hosentasche. Wir schauen Filme, wann immer wir mögen. Wenn man wissen möchte, wie ein Hochbeet gebaut wird, findet man garantiert im Internet ein Video, das zeigt, wie es geht. Weil Menschen dort ihr Wissen mit uns teilen, gratis und großzügig. Das Wetter am Urlaubsort kann man schon vor dem Kofferpacken prüfen, mit Freunden am anderen Ende der Welt Kontakt halten, mit weit entfernten Menschen gemeinsam an Projekten arbeiten, Öffnungszeiten ermitteln, Geschenke kaufen, elektronische Bücher lesen. Das Internet macht schlau und kreativ – wenn wir wissen, wie wir damit umgehen. Gegen viele Risiken kann man sich schützen.
Ein paar Tipps:
- Aktuelle Virenschutzprogramme nutzen.
- Gute Passwörter verwenden und sie geheim halten (am 1. Februar ist übrigens der „Ändere-dein-Passwort-Tag“); verschiedene Passwörter für verschiedenen Anwendungen nutzen.
- Smartphones mit einer PIN-Nummer schützen.
- Niemals Informationen zu Konten oder Bankverbindungen herausrücken, weder per Mail noch am Telefon. Im Zweifel nachfragen.
- Vor dem Veröffentlichen von privaten Informationen oder Fotos gut überlegen: was nicht an einer Litfaßsäule hängen könnte, gehört auch nicht ins Internet.
- Vorsicht in öffentlichen WLAN-Netzen, diese sind nicht unbedingt gegen Zugriffe von außen gesichert. Das eigene WLAN Zuhause mit einem Passwort-Schutz versehen.
- Nicht zu vertrauensselig sein: Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist in der Regel nicht echt.
- Beim Surfen aufpassen: Die Angabe „https“ in der Adresszeile des Browsers zeigt die sichere Übertragung an.
Wo gibt es mehr Informationen?
Im Netz war und ist so einiges los, auch in Ostbelgien: In den letzten Wochen und Monaten waren die Experten der Föderalen Computer Crime Unit zum Beispiel mit Lösegelderpressungen durch blockierte Firmenserver, angeblichen Anrufen durch Microsoft-Mitarbeiter, Betrügereien über eBay-Verkäufe und Kontendiebstählen nach betrügerischen SMS konfrontiert. Auch der Versand von Nacktbildern und Cybermobbing haben zugenommen.
Zum Safer Internet Day am 9. Februar hat das Medienzentrum, in Zusammenarbeit mit dem RDJ, den Jugendinfozentren, Kaleido, der lokalen Polizei, der WFG und dem Institut für Demokratiepädagogik Experten vor die Kamera geholt. Sie klären auf und erklären, wie Sie sich schützen können. Die Filme und weitere Informationen gibt es ab der kommenden Woche auf www.medienzentrum.be.
Infos: Gaby Zeimers, Medienzentrum