Betriebsrechner oder nicht?
Ob Ihnen für die Arbeit ein Gerät zur Verfügung gestellt wird – meist handelt es sich um ein Laptop – hängt von Ihrem Arbeitgeber ab. Da beim Homeoffice Privates und Geschäftliches auseinander gehalten werden sollte, ist solch ein Gerät auf jeden Fall zu empfehlen. Zwar muss seitens des Arbeitsgebers ein gewisses Vertrauen vorhanden sein, was ihn aber eventuell nicht davon abhält, eine Software auf dem Gerät zu installieren, welche Ihre Arbeitszeiten und Tätigkeiten erfasst. In Belgien besteht übrigens diesbezüglich keine Gesetzgebung. Falls solch eine Software installiert wurde, sollte die Kontrolle aber transparent und verhältnismäßig sein. Den Arbeitnehmer via Webcam überwachen gehört nicht dazu. Idealerweise sollten die Regeln für Homeoffice im Arbeitsvertrag geregelt sein.
Privat soll privat bleiben
Falls Sie eine Verbindung zum Firmennetzwerk herstellen, sollte dies ausschließlich über eine verschlüsselte VPN-Verbindung geschehen. Denken Sie daran, Ihren Arbeitsplatz bei kurzer Abwesenheit zu sichern, denn vielleicht haben Sie kleine Kinder, die nur zu gerne mit der Tastatur oder Kamera spielen. Regelmäßige Updates, eine Firewall und ein Virenscanner gehören – genau wie am heimischen PC – zur Pflicht. Privat sollte auch privat bleiben, daher greifen Sie von Ihrem Firmenrechner nicht auf private Cloud-Dienste wie OneDrive und Co. zu. Dies gilt auch für Ihre lokalen Dateien auf Speichermedien und Ihre privaten Lesezeichen. Man sollte nämlich bedenken, dass der Rechner auch mal an die Firma zurückgeht oder einem Kollegen in Ihrer Abwesenheit ausgeliehen werden könnte. Auch private Online-Konten sollten auf einem Firmenrechner daher tabu sein.
IT-Fachkräfte gefragt
Falls aus technischer Sicht etwas nicht funktionieren sollte, so überlassen Sie den Profis Ihrer IT-Abteilung die Problemlösung, vor allen Dingen, wenn es um den Aspekt Sicherheit oder die VPN-Verbindung geht. Legen Sie nicht selbst Hand an, es sei denn, Sie sind fachlich kompetent und wurden dazu autorisiert. Schnell kann man geneigt sein, eine Firewall oder den Virenscanner auszuschalten, um lästige Warnungen zu ignorieren.
Vorbeugung bei Verlust oder Diebstahl
Apropos Sicherheit: Um für den Fall des Verlustes oder Diebstahls des Firmenrechners vorzubeugen, sollten die wichtigen Arbeitsdaten in der Cloud gespeichert werden. Zudem sollte der Datenträger verschlüsselt sein, sodass die Daten für den Dieb oder Finder nicht so einfach erreichbar sind.
Schwachstelle Mensch
Die größte Schwachstelle stellen Ihre beruflichen Kontakte dar. Da Sie Ihrem Kollegen nicht gegenübersitzen, können Sie sich auch nicht wirklich sicher sein, ob die empfangene Mail auch wirklich von ihm stammt und nicht von einem Kriminellen. Das Gleiche gilt auch für Videokonferenzen, wenn der Gesprächspartner die Kamera nicht eingeschaltet hat. Im Zweifelsfall sollte man sich telefonisch von der Echtheit überzeugen, denn es könnte sich um einen Phishing-Versuch handeln.
Vertrauliche Unterhaltung
Sollten Sie an vertraulichen Telefongesprächen oder Konferenzen teilnehmen, so sollten sich eventuelle „Mithörer“ wie Amazon Alexa oder Google Home nicht im gleichen Raum befinden. Besser wäre es, den Stromstecker dieser Geräte zu ziehen. Diese Assistenten sind bekannt dafür, Gespräche aufzunehmen, auch wenn man sie nicht direkt anspricht. Dies trifft leider auch für viele Fernseher zu, die mit einer Sprachsteuerung ausgestattet sind.
Beherzigen Sie diese wenige Tipps, steht einem sicheren Homeoffice nichts mehr im Wege!
Infos: Danny Loos, RCCU