Smishing
Der Polizei werden besonders viele Fälle von sogenanntem "Smishing" gemeldet. Das ist ein Begriff, der sich aus SMS und Phishing zusammensetzt. Dabei nutzen Kriminelle Textnachrichten, um beispielsweise ihre Schadsoftware zu verbreiten oder Daten abzugreifen. Sie gehen relativ einfallsreich vor, damit sie vertrauenswürdig erscheinen. Die Betrüger geben sich z.B. als Vertreter des Finanzministeriums oder der Bank aus, oder sie geben vor, ein Post-Mitarbeiter zu sein und dass ein Paket abholbereit liege. Die Polizei Weser-Göhl meldete letzte Woche erst einen Fall, bei dem sich ein Betrüger als Telefonanbieter ausgab. Dieser hatte per SMS darauf hingewiesen, dass eine Rechnung des Opfers doppelt bezahlt worden sei. Um das zuviel gezahlte Geld zurückzubekommen, sollte der Mann auf eine verlinkte Website wechseln und dort seine Kontonummer angeben. Am Ende musste das Opfer feststellen, dass ihm nicht etwa Geld rücküberwiesen wurde, sondern dass sein Konto geplündert worden war.
Falsche Microsoft-Mitarbeiter
Angebliche Mitarbeiter des technischen Supports von Microsoft versuchen per Telefon oder über gefälschte Warnhinweise am Computer, sich Zugriff auf den PC ihrer Opfer zu verschaffen. Microsoft selbst sagt, dass es nie unaufgefordert E-Mails an seine Kunden verschickt. Wer einen Anruf von einem vermeintlichen Mitarbeiter bekommt, sollte sofort auflegen.
Erlangen der Daten
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie die Betrüger an E-Mail-Adresse und Telefonnummer kommen. Bei Kundenkarten von Geschäften werden unsere Daten oft zur Werbung genutzt. Wir geben sie an bei Gewinnspielen, in sozialen Medien wie Facebook, beim Surfen oder auch beim Online-Einkaufen. Und da hat die Corona-Pandemie den Betrügern in die Hände gespielt: Seit dem Lockdown kaufen mehr Menschen als zuvor im Internet ein, auch bei Plattformen mit Kleinanzeigen wie eBay, 2ememain, Marketplace usw. Die Weser-Göhl-Polizei hat nach eigenen Angaben vermehrt Klagen bekommen von Menschen, die ihre Ware im Voraus bezahlt hatten, aber nie bekommen haben. Es gab auch wenige Fälle von gefakten Online-Shops, die Geld kassiert haben ohne Ware zu liefern.
Bekanntschaften im Internet
Versprochen wird die große Liebe. Stichwort: Romantikbetrug. Die Betrüger suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken nach Opfern. Sie laden sie zu einem ersten Chat ein, machen sich dabei interessant, zum Beispiel mit ungewöhnlichen Lebensgeschichten. Alles einzig und allein mit dem Ziel, ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Andere erzählen Geschichten über schnell verdientes Geld mit Kryptowährungen, wie den bekannten Bitcoins. Leider befinden sich unter den scheinbar seriösen Maklern auch schwarze Schafe. Nachdem die Opfer überredet wurden, immer mehr Geld zu investieren, sind die Anbieter am Ende von der Bildfläche verschwunden und das Geld ist weg.
Auch Firmen im Visier
Betrüger hacken die Mailkonten und drohen Unternehmen damit, Informationen zu veröffentlichen oder zu verkaufen. Auch der Befall mit Ransomware, also Schdaprogrammen, wurde der Polizei gemeldet. In einigen Fällen konnten die Kriminellen hohe Geldsummen erbeuten.
Datenlecks
Auch 2021 blieb das Internet nicht von Datenskandalen verschont. So wurde bekannt, dass dem sozialen Netzwerk Facebook durch eine Lücke ca. 500 Millionen Nutzerdaten abhandengekommen waren. Auch die neue Clubhouse-App machte von sich reden. Nicht nur, weil die Zahl der registrierten Nutzer stark angestiegen war, sondern weil auch hier 1,3 Millionen persönliche Daten gestohlen wurden.
Infos: Danny Loos, RCCU