Elektromobilität als Hoffnungsträger: Die Motorradbranche setzt in Zukunft vermehrt auf Strom. Vor allem bei Rollern sieht der Branchenverband IVM hier großes Marktpotenzial.
Auf der Internationalen Motorradmesse Intermot in Köln sind seit Mittwoch eine ganze Reihe Elektroscooter und Pedelecs - Fahrräder mit Elektro-Antrieb - zu sehen. Zu der Publikumsmesse werden bis zum Sonntag rund 200.000 Besucher erwartet.
Das Interesse an Pedelecs hat in jüngster Zeit stark zugenommen. «Es ist eine sehr große Vielfalt entstanden. Im vergangenen Jahr gab es schätzungsweise 300 Modelle, jetzt sind es mindestens doppelt so viele», meint der Motorradexperte des ADAC, Ruprecht Müller.
Mittlerweile geben auch viele Rollerhersteller bei diesem Thema Gas. Anders als beim Auto sind die Entwicklungskosten vergleichsweise gering. Da Roller häufig als Fortbewegungsmittel im Stadtverkehr dienen, würden keine allzu großen Reichweiten vorausgesetzt, sagt der Präsident des Industrie-Verbands Motorrad (IVM), Hermann Bohrer. Dies mache die technische Umsetzung einfacher. Roller der Mopedklasse kommen inzwischen oft auf mehr als 60 Kilometer Reichweite.
Batteriebetriebene Tourenmotorräder sind von der Serienreife dagegen noch recht weit entfernt. Experten sehen vor allem Größe und Gewicht der benötigten Akkus als Problem.
Abgesehen von Elektrofahrzeugen sind auf der Intermot aber natürlich auch alle Arten von Motorrädern mit herkömmlichem Verbrennungsmotor zu sehen - vom Retrobike bis zum Sechszylinder-Kraftprotz. Insgesamt zeigen rund 1100 Aussteller aus 40 Ländern Fahrzeuge nebst Zubehör. Die Besucher können auf einem Übungsparcours zahlreiche Maschinen selbst ausprobieren - teilweise auch ohne Führerschein. Außerdem gibt es Rennen und Stuntshows.
Petra Albers (dpa) - Bild: epa