Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, was sie einkaufen und vor allem was sie essen. Doch wenn es um Klonfleisch geht, dann ist das nicht möglich und wird vorerst wohl so bleiben. Der Grund dafür sind die gescheiterten Verhandlungen des Rates und des Europaparlaments über EU-weite Regelung über Klonfleisch.
Verschiedene Mitgliedsländer, darunter auch Deutschland, haben sich gegen eine Kennzeichnung ausgesprochen. Sie befürchten unter anderem, dass ein Verbot zu einem Handelsstreit mit den USA führen könne. Dort ist Klonfleisch bereits zugelassen.
Was ist Sache?
Geklonte Tiere sind im Prinzip exakte Kopien bereits existierender Tiere. Auf den Markt kommen aber nur so genannte Folgeprodukte. Für Züchter oder Industrie sind Klontiere insofern interessant, um besonders wertvolle Exemplare in exakter Kopie zu vermehren. Mit anderen Worten: Bauern können ihre besten Zuchtbullen klonen lassen, damit auch dessen Klone besonders viele Nachkommen zeugen.
Das Problem ist, dass in der EU ein Verbot des Klonens in der Lebensmittelherstellung besteht, aber Zuchtmaterial von Tieren importiert werden kann. So kann beispielsweise für die künstliche Besamung von Kühen Sperma von geklonten Tieren aus den USA oder Argentinien importiert werden – ohne Kennzeichnung.
Verbrauchertäuschung
Der Markt ist somit alles andere als transparent und auch letztlich nicht glaubwürdig. "Hier wird auf der einen Seite ein Produktionssystem verboten und auf der anderen Seite wird Tür und Tor geöffnet für Fleisch oder Milch von den Nachfahren geklonter Tiere", so VSZ-Pressesprecher Bernd Lorch.
Laut einer Eurobarometer-Umfrage aus dem Jahre 2008 ist die Mehrheit der EU-Bürger gegen das Klonen. Drei von vier Befragten fanden, dass das Klonen von Tieren zum Verzehr aus ethischen Gründen nicht akzeptabel ist.
Klonen ist Tierquälerei
Alle Beteiligten sind sich einig: Klonen bedeutet Tierquälerei. Besonders in der Anfangsphase des Klonens gibt es hohe Tierverluste und viele Tiere, die geboren werden, haben schwere Missbildungen.
Nach Angaben von Experten ist im Moment das Risiko allerdings gering, in der Ladentheke Klonfleisch zu finden. Hier handelt es sich noch um einen relativ kleinen Markt.
VSZ Ostbelgien - Illustrationsbild: Dirk Waem (belga)