Sie sind selbstständig oder leiten ein Unternehmen. Sie erhalten ein Fax, in dem steht, dass in diesem Jahr Ihre Angaben in einem Branchenverzeichnis aktualisiert werden. In diesem Fax werden Sie aufgefordert zu überprüfen, ob Ihre Angaben oder die Angaben Ihrer Firma korrekt sind. Sie lesen Ihre Angaben durch, bemerken einen kleinen Fehler, verbessern ihn und schicken das Fax zurück. Einige Tage später erhalten Sie erneut ein Fax mit einer Rechnung über einen Betrag von 965 € für die Eintragungskosten ins Branchenverzeichnis. Man erklärt, dass Sie sich durch die Beantwortung des vorangehenden Faxes für drei Jahre verpflichtet haben.
Zweifel. Welche Dienstleistung wird erbracht?
Ihre Zweifel sind berechtigt, denn diese Branchenverzeichnisse haben nur eine sehr geringe Auflage oder aber bestehen nur auf dem Papier. Die Chance, dass Ihre Informationen potentiellen Kunden zur Verfügung stehen werden, ist also sehr niedrig. Seit einigen Jahren gilt der Monat März als Monat der Bekämpfung des Betrugs. In unserem Land rief der FÖD Wirtschaft dieses Jahr eine Kampagne ins Leben, die die Selbstständigen auf diese Methode aufmerksam machen soll.
10.000 Faxe wurden an Selbstständige oder an Unternehmen gesandt, die genau dieses Verfahren durchliefen. Über 3 Prozent der Empfänger haben das Fax beantwortet. Rechnen wir mal kurz nach. Über 30.000 Euro haben Unternehmen mit zweifelhaftem Ruf auf diese Weise eingestrichen.
Wie im Beispiel beschrieben, werden meist Faxe verwendet, um mit Ihnen Kontakt aufzunehmen, heutzutage werden jedoch auch E-Mails benutzt. Manche sind so dreist, Ihnen direkt eine Rechnung zu schicken, da Ihre Angaben ja in ihrem famosen Branchenverzeichnis erscheinen. Häufig wird die Rechnung durch das Unternehmen beglichen, denn in der Masse der zu zahlenden Beträge geht die Rechnung meist unter. Dies geschah in einigen Unternehmen, die der FÖD Wirtschaft im Laufe seiner Präventionskampagne anschrieb.
Was tun? Auf gar keinen Fall sollten Sie antworten und auch kein Dokument unterzeichnen. Ist es bereits zu spät, zahlen Sie auf gar keinen Fall den in Rechnung gestellten Betrag, auch dann nicht, wenn man Ihnen mit einem Gerichtsverfahren droht und Sie unter Druck setzt.
Also lieber ein Fax von einem unbekannten Absender zwei Mal lesen und nicht sofort antworten. Schreiben Sie Ihre Fragen und Erfahrungen an klicksicher@brf.be. Allgemeine Fragen zum Einstieg in das Thema Internet beantwortet gern das Medienzentrum in Eupen, Tel 087/555551, medienzentrum@dgov.be.
Nächste Woche gibt es wieder "Klick sicher" - während der EM um 8.45 Uhr.
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