Es schmerzt regelrecht, wen man selbst viereinhalb oder noch mehr Zinsen zahlen muss. Doch es gibt eine Lösung, die nennt sich Umschuldung. Ein neuer Kredit zu besseren Konditionen ersetzt den alten.
Der erste Schritt sollte sein, dass man bei der Bank, die einem den Kredit gegeben hat, nachverhandelt.
Wenn die sich aber sperrt, kann man auch zu einer anderen Bank wechseln, das aber ist mit höheren Kosten verbunden, als wenn man sich mit der eigenen Bank auf einen niedrigeren Zinssatz einigen kann. Grund dafür ist die Hypothek, die ja der Bank die Sicherheit gibt, ihr Geld irgendwann wieder zu sehen. Diese Hypothek muss dann nämlich bei der einen Bank gelöscht und für die neue Bank neu geschrieben werden.
Dann gibt es die sogenannte Wiederanlage-Entschädigung, man könnte auch sagen Strafzahlung fürs Kündigen. Das sind die Zinsen von drei Monaten, wobei diese Regelung nur bei privaten Krediten gilt. Bei Unternehmenskrediten kommen weit höhere Entschädigungen zustande. Und dann gibt es natürlich noch die klassischen Dossierkosten, die bei der alten und bei der neuen Bank anfallen. Die variieren auch stark in ihrer Höhe. Und dann haben viele noch eine Restschuldversicherung. Die muss man getrennt betrachten und zum Gegenstand der Verhandlungen machen. Da gibt es keine pauschale Handhabe, inwieweit Prämien verrechnet oder zurückgezahlt werden. Da muss der Kunde genau hin schauen, welche Kosten entstehen.
Ein Beispiel: Wenn man 100.000 Euro zu viereinhalb Prozent für 20 Jahre leiht, zahlt man knapp 630 Euro monatlich ab. Würde man den gleichen Betrag zu dreieinhalb Prozent leihen, sinkt die monatliche Rate auf 577 Euro, das macht also einen Unterschied von 53 Euro im Monat. Das auf 20 Jahre hoch gerechnet sind mehr als 12.000 Euro, macht unter dem Strich also auf lange Sicht Sinn. Einziger Hasenfuß ist, dass man die Kosten für die Umschuldung jetzt sofort zahlen muss.
Bild: Bernd Henn