Für viele unserer Zuhörer ist das Surfen im Internet etwas ganz Alltägliches. Aber wie viele auch wissen, lauern alleine beim Besuchen einer Webseite so einige Gefahren. Vor allen Dingen Webseiten, die illegale Software anbieten – die so genannten Warez-Seiten – und Webseiten mit pornografischen Inhalten sind davon betroffen.
Ohne dass der Besucher etwas davon merkt, werden im Hintergrund Scripte (also kleine Programme) ausgeführt, die den PC mit einer Schadsoftware infizieren. Selbst wenn ein Anti-Viren-Programm läuft bleiben die neueren Varianten dieser Schädlinge oftmals unbemerkt.
Plötzlich geht nichts mehr, denn der PC ist blockiert. Es erscheint über die ganze Bildfläche verteilt, eine Meldung der Föderalen Polizei oder einer anderen belgischen Behörde oder Institution, dass der Benutzer beim Herunterladen von illegaler Software oder Kinderpornografie erwischt worden wäre. Man wird zu einer Zahlung von 100 Euro via Paysafecard oder Ukash aufgefordert. Dabei handelt es sich um seriöse Unternehmen, die ein anonymes und sicheres Bezahlsystem im Internet ermöglichen. Das System funktioniert ähnlich wie das Aufladen der Prepaid-Karte ihres Handys. Die Tickets mit 16-stelligen Kodes erhält man in vielen Geschäften. Da eine Rückverfolgung dieser Zahlmethode schwieriger ist, haben die Betrüger sich diese zu Nutze gemacht.
Aber kommen wir zurück zu unserem Fall. Was steckt hinter dieser Meldung und dem Blockieren meines PCs? Es liegt ganz klar auf der Hand, dass sie Opfer einer sogenannten Ransomware geworden sind. Dabei handelt es sich um Schadprogramme, mit deren Hilfe ein Eindringling eine Zugriffs- und Nutzungsverhinderung der Daten sowie des gesamten Computersystems erwirkt. Der Zugriff auf dem Computer wird verhindert und ein Lösegeld zur Freigabe gefordert. Im schlimmsten Falle werden die Daten Ihrer Festplatte verschlüsselt.
Und Sie haben richtig vermutet: Das hat nichts mit der Föderalen Polizei oder einer anderen Behörde zu tun. Die Betrüger benutzen Name und Logo für ihren Betrug. Bedenken Sie, dass die Zahlung des Lösegeldes nicht zur Freigabe Ihres Computers führt, sondern nur die Taschen des Betrügers füllt. Zahlen Sie also auf keinen Fall und lassen Sie die Schadsoftware von einem Fachmann entfernen oder suchen mit einem anderen PC im Internet in den Foren nach einer Lösung.
Wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie eine E-Mail an klicksicher@brf.be. Allgemeine Fragen zum Einstieg in das Thema Internet beantwortet gerne das Medienzentrum in Eupen, Tel 087/55.55.51, medienzentrum@dgov.be.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen