Immer wieder gehen Betrüger mit Glückwünschen und Gewinnversprechen auf Kundenfang: Ob als Massensendung verschickt oder per Telefon, SMS oder E-Mail unter die Leute gebracht.
Eine beliebte Masche ist zum Beispiel der Gewinn einer Reise - oft ein teurer Preis, weil einige Extras wie Einzelzimmer- und Saisonzuschlag, Kautionen und vor allem so genannte Bearbeitungsgebühren zusätzlich zu zahlen sind.
Vielfach werden vermeintliche Gewinner aufgefordert, teure Hotlines für bis zu 3 Euro pro Minute zu wählen, unter der sie sich über die Details der Gewinnabwicklung informieren sollen. Am anderen Ende der Leitung hält man sie dann mit allgemeinen Hinweisen möglichst lange in der Leitung.
Dreiste Methoden
Eine andere Masche ist, dass in Zeitungsinseraten oder Hauswurfsendungen Verbraucher mit falschen Versprechungen zu so genannten Kaffeefahrten gelockt werden. Aber auch so manche Möbelhäuser greifen zu diesem Trick. In Wirklichkeit dienen diese Gewinnversprechen nur als Lockvogel. Bei Kaffeefahrten ist es so, dass die Veranstaltungen meistens in einem Lokal weit entfernt von Sehenswürdigkeiten statt finden. Profiverkäufer bieten die Waren nicht nur einfach an, sondern animieren regelrecht zum Kaufen. Oft sind diese angeblichen Schnäppchen ziemlich nutzlos und überteuert. Den einzigen Gewinn, den man dann hat ist die Erkenntnis, reingelegt worden zu sein.
Oft wollen die Betrüger in erster Linie nur schnelle Kasse machen. Bei den schriftlichen Gewinnversprechen ist es oft so, dass sich in dem Briefumschlag meistens zwei verschiedene Blätter befinden. Auf dem ersten wird der angebliche Gewinn groß und breit erklärt. Das zweite Blatt besteht oft aus einer Reihe von Feldern, die mit Daten ausgefüllt werden sollen. Dieses Dokument soll dann per Fax oder Post zurückgeschickt werden.
Der Haken an der Geschichte: Viele Firmen haben es darauf angelegt, an persönliche Daten wie Name, Adresse, Beruf und Zivilstand zu kommen. Diese Daten werden oft weiter verkauft und der Verbraucher muss damit rechnen, bald erneut mit lästiger Werbung und weiteren Gewinnbenachrichtigungen überhäuft zu werden. Manche Betrüger fordern sogar Bankdaten und hier sollte man sogleich hellhörig werden.
Wie kann ich mich davor schützen?
Gewinnversprechen immer wegwerfen, wenn Sie an keinem Gewinnspiel teilgenommen haben, das Sie mit der Benachrichtigung in Verbindung bringen können. Das gleiche gilt für Gewinnversprechen am Telefon: sofort auflegen. Schmeißen sie die Benachrichtigung auch dann in den Papierkorb, wenn keine vollständige Absenderadresse oder nur ein Postfach angegeben ist.
Keine Bearbeitungsgebühren im Voraus zahlen und ermächtigen Sie den Absender der Gewinnmitteilung auf keinen Fall zur Abbuchung von Ihrem Konto. Rufen Sie keine kostenpflichtige Telefonnummern an, wenn Ihnen der Gewinn in Aussicht gestellt wird.
Was tun, wenn ich auf einen Betrüger reingefallen bin?
Futsch ist futsch: Laut Gesetz können Sie den Gewinn einklagen, in Wirklichkeit werden Sie aber wenig Erfolg haben, weil die Betrüger oft unauffindbar sind und sich oft im Ausland aufhalten (meistens außerhalb der Europäischen Union). Kontrollieren Sie regelmäßig ihre Kontoauszüge. Wenn man seine Kontodaten weiter gereicht hat, kann im Grunde genommen nicht allzu viel passieren. Falls Sie ihre Kreditkartendaten weiter gegeben haben, unverzüglich das Konto sperren lassen und sich eine neue Kreditkarte aushändigen lassen.
Gewinnmitteilung darf nichts kosten
Kein Euro und Cent für eine Briefmarke oder ein Telefonat: Wer einen Preis gewinnt, muss anschließend nicht dafür draufzahlen. Der Europäische Gerichtshof hat diesen Geschäftspraktiken tatsächlich nun einen Riegel vorgeschoben. Werbung mit einem Gewinnversprechen, bei der man in irgendeiner Form später zur Kasse gebeten wird, ist irreführend und verboten. Das haben die Richter in Luxemburg in einem aktuellen Urteil entschieden. Wer einen Preis gewinnt, soll dafür keinen Cent mehr zahlen müssen.
Weitere Infos gibt's auch unter vsz.be.
Bild: Stephen Morrison (epa)