Ein Artikel der Sunday Times stieß eine Debatte rund um das Thema der Android-Anwendungen an. Diese greifen auf eine ganze Menge persönlicher Daten zu.
Betrachten wir einmal die Facebook-Anwendung ein wenig genauer. Auch sie geriet in den Fokus der britischen Tageszeitung. Facebook testet einen neuen Nachrichtendienst für Handys, der über eine Anwendung Zugang zu den SMS der Anwender erhalten und diese auf seinen Servern speichern soll.
Bei der Installation fragt das Programm, ob es Zugriff auf alle Nachrichtenfunktionen erhalten kann. Facebook wurde zu diesem Vorgehen befragt. Ein Sprecher des Unternehmens antwortete daraufhin, dass man nicht daran interessiert sei, die SMS der Nutzer zu lesen, und dass diese Vorgehensweise nicht unüblich sei.
Ganz richtig. Andere Anwendungen wie Flickr oder Yahoo Messenger greifen auf Ihre SMS zu und sind selbst in der Lage, SMS von Ihrem Handy aus zu versenden.Zahlreiche andere Anwendungen greifen auf Ihre Fotos zu, Ihre Speicherkarte oder verwenden das integrierte GPS, um Ihren genauen Standort zu ermitteln.
Die Frage ist nun, weshalb diese Zugriffe auf persönliche Daten geschehen, denn sie stehen in keinerlei Zusammenhang zur eigentlichen Funktion der Anwendung.
Die Nutzer wissen meist nichts über diese Zugangsrechte. Nach dem Download klicken sie einfach auf “installieren”.
Die nationale Datenschutzbehörde Frankreichs (CNIL) führte im Jahre 2011 eine Studie durch. Die Studie ergab, dass über 70 % der Befragten die entsprechenden Benutzungsbestimmungen nicht kannten.
Der Android Market ist offen für alle Anbieter. Das ist auch das Ziel von Google, der Initiator des Ganzen. Aber, wie ich bereits zu Beginn erwähnte, begünstigt diese Entwicklung auch die Tätigkeiten von Internetbetrügern, die animierte Hintergrundbilder anbieten und zur gleichen Zeit Ihr Adressbuch stehlen, um Spammails versenden zu können. Seien Sie also wachsam, wenn Sie ein Smartphone besitzen und nehmen Sie sich die Zeit, die Benutzerhinweise zu lesen.
Allgemeine Fragen zum Einstieg in das Thema Internet beantwortet das Medienzentrum in Eupen, Tel 087/555551, medienzentrum@dgov.be. Nächsten Mittwoch gibt es wieder neue Informationen rund um die Sicherheit im Netz.