Eine neue Welle von Spammails landete unlängst in unseren E-Mail-Posteingängen. Diesmal ging es um einen Bekannten, der in Urlaub war und Opfer eines Diebstahls wurde. Er bat Sie um Hilfe und, selbstverständlich, um Geld. Die Person gibt an, dringende medizinische Hilfe zu benötigen und nicht in der Lage zu sein, die Krankenhauskosten zu zahlen.
Derartige Nachrichten stammen meist von Betrügern, die es irgendwie geschafft haben, das E-Mail-Konto eines Bekannten zu übernehmen. Dieser Bekannte ist seinerseits Opfer eines Betrugs, den wir Phishing nennen. Phishing nennt man jene Betrugsform, bei der sich der Verwalter Ihres E-Mail-Kontos bei Ihnen meldet und Sie bittet, Ihre Kontoinformationen aus Gründen der Sicherheit zu bestätigen.
In den letzten Wochen enthielten diese Mails die Androhung, Ihr Konto zu schließen, sollten Sie nicht bald auf diese Meldung antworten. Aufgrund der zahlreichen Mails, die ich erhielt, kann ich nur schlussfolgern, dass zahlreiche Internetnutzer auf diesen Trick hereingefallen sind.
Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, haben sich zahlreiche Internetakteure zusammengeschlossen und eine Internetseite geschaffen, zu dem Zweck, die Internetnutzer in den frankophonen Ländern auf den Betrug bezüglich persönlicher Daten aufmerksam zu machen. Diese Initiative - phishing-initiative.com - fordert die User auf, die Adressen dieser gefälschten Internetseiten zu melden.
Hinter dem Projekt befinden sich die Internetgiganten Microsoft und Paypal, die zur Gruppe eBay und zum französischen CERT gehören. Wenn Sie sich auf diese Internetseite begeben, erhalten Sie die Möglichkeit, den verdächtigen Link, der Ihnen per Mail zugesandt wurde, zu melden. Die Seite, zu der der Link führt, wird anschließend geschlossen, sollte es sich denn um Betrug handeln. Die Browser Internet Explorer, Firefox, Chrome oder Safari blockieren sogar den Zugang zu diesen Seiten. Die Projektentwickler hoffen damit, die Frist bis zur Schließung der Seite, die ehemals 48 Stunden betrug und zahlreiche Opfer hinterließ, auf eine Stunde senken zu können.
Falls Sie nun eine E-Mail erhalten, von der Sie nicht wissen, ob Sie echt ist oder nicht: Fragen Sie sich "Ist es normal, dass dieses Unternehmen meine E-Mail-Adresse kennt?" und "Ist es normal, dass dieses Unternehmen mich deswegen per Mail kontaktiert?". Trauen Sie dieser E-Mail-Adresse nicht blindlings! Sie ist vielleicht gefälscht oder gehackt. Und denken Sie daran, nicht auf allzu verlockende Angebote einzugehen!
Nächsten Mittwoch gibt es wieder die neuesten Informationen der Föderalen Kriminalpolizei rund um mehr Sicherheit im Netz.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen