Vor einiger Zeit hat Microsoft seine Nutzungsbestimmungen geändert. Der Dienstleistungsanbieter versendete daraufhin E-Mails an alle Benutzer von Hotmail, MSN, SkyDrive und Nutzer anderer Dienste, in der er diese Änderungen ankündigte. Den Nutzern wurde die Möglichkeit einräumte, ihr Konto zu schließen, falls sie mit den Änderungen nicht einverstanden sein sollten.
Die Internetbetrüger haben diese Nachricht genutzt, um eine Folgemail zu verschicken, die sich auf die Original-E-Mail von Microsoft bezieht. Die Betrüger baten darum, persönliche Daten einzugeben, damit der betroffene Dienst von Microsoft weiterhin bestehen bleiben konnte. Falls der Empfänger der E-Mail seine Daten nicht übermittele, würde Microsoft den Zugang zu diesen Diensten unmittelbar sperren. Da viele Nutzer auf diese Dienste angewiesen sind, waren sie auf diesen Betrug hereingefallen.
Die Veröffentlichung des neuen Betriebssystems "Windows 8" gibt den Betrügern auch wiederholt Anlass, auf dem europäischen Markt Techniken und Methoden zu testen, die bereits in englischsprachigen Gebieten erfolgreich ausprobiert wurden. Sie werden von einem angeblichen Mitarbeiter von Mircrosoft beispielsweise per Telefon kontaktiert. Der Anrufer gibt an, technischer Assistent von Microsoft zu sein. Er informiert Sie darüber, dass das Sicherheitsmodul Ihres Betriebsystems eine anormale Aktivität entdeckt hat. Es könnte sich um ein Schadprogramm handeln.
Der Anrufer bittet Sie, Ihren Computer einzuschalten und ins Internet zu gehen. Schließlich fordert er Sie auf, eine bestimmte Internetadresse aufzurufen. Diese Seite ist sehr professionell gestaltet. Es sind mehrere Logos von Microsoft zu erkennen. Die Homepage weist auf den technischen Dienst hin, mit dem Sie gerade in Kontakt stehen. Das überzeugt Sie. Sie vertrauen dem Anrufer und klicken auf einen Link, der angeblich einen Sicherheitscheck durchführt.
Der Anrufer übernimmt daraufhin die Kontrolle über Ihren Computer und installiert einige Anwendungen. Schlussendlich teilt der Anrufer Ihnen mit, dass ein Schadprogramm auf Ihrem PC installiert war und es nunmehr entfernt werden konnte. Er fordert Sie auf, auf einen anderen Link zu klicken und ein Sicherheitsabo zu installieren, wodurch Ihr PC sicherer werden soll. Dieses Abo ist natürlich kostenpflichtig. Bleibt noch zu erwähnen, dass es natürlich gar keine Dienstleistung dieser Art bei Microsoft gibt und dass das Geld direkt in die Taschen der Betrüger fließt.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen