Viele Eltern geben an, nicht genau zu wissen, was ihre Kinder im Netz treiben. Ferner wissen die Eltern meist nichts über die Risiken beim Surfen im Internet. Die Kinder könnten sich beispielsweise Fotos ansehen, die Gewalt oder Pornographie darstellen. Sie könnten vertrauliche oder private Daten preisgeben und Opfer von Erwachsenen werden, die keine so guten Absichten hegen.
Manches Mal ist es auch so, dass die Eltern sich nicht eingestehen wollen, dass ihr Kind sehr viel mehr über diese Technologie weiß, als sie selbst wissen. Als Erwachsene müssen wir den Kindern jedoch vermitteln, dass man im Netz nicht blindlings auf alles klicken sollte. Im wirklichen Leben schließt man ja auch nicht die Augen und läuft blind durch die Straßen.
Es ist wichtig, dass die Eltern Computer- und Internetgrundkenntnisse erwerben, damit sie mit ihren Kindern diskutieren können. Sie sollten mit ihren Kindern genauso über virtuelle Themen reden wie über Themen des echten Lebens. Auch die technischen Mittel (Programme zur elterlichen Kontrolle) sollten angesprochen werden.
Halten Sie den Dialog aufrecht. Die Wertschätzung, die Sie Ihrem Kind aufgrund seiner Computerkenntnisse entgegenbringen, wird sich positiv auswirken. Auch sollten Sie Ihre eigene Rolle nicht vernachlässigen. ‘Geheime’ Kontrollen tragen meist dazu bei, dass sich das Kind ausspioniert fühlt. Das Kind wird dann vielleicht versuchen, Dinge im Internet vor seinen Eltern zu verstecken - und es ist erfahrungsgemäß sehr geschickt darin.
Nur durch die kritische Beobachtung des alltäglichen Verhaltens des Kindes können die Eltern überhaupt erkennen, ob ihre Sorgen berechtigt sind und können gegebenenfalls das Gespräch suchen und bedrohliche Situationen entkräften.
Ein gutes Buch zum Thema Umgang mit dem Internet hat Christophe Butstraen, Schulmediator der Französischsprachigen Gemeinschaft, geschrieben. Er wird sehr häufig von Schulen gebeten, einzuschreiten, um Streitigkeiten zu schlichten, die aufgrund der Veröffentlichung von Kommentaren in sozialen Netzwerken entstanden sind. Sein Buch mit dem französischen Titel "Internet, mes parents, mes profs et moi" (Internet, meine Eltern, meine Lehrer und ich) liefert zahlreiche Tipps zu diesem Thema.
Sie können Ihr Kind am ehesten schützen, wenn Sie den Computer in einen Raum setzen, der der gesamten Familie zugänglich ist. Denn wenn die Eltern im Raum sind, ist die Versuchung, etwas Verbotenes zu tun, vielleicht ein wenig geringer.
Wenn Sie entsprechende Erfahrungen gemacht haben, schreiben Sie uns an klicksicher@brf.be. Allgemeine Fragen zum Einstieg in das Thema Internet beantwortet gerne das Medienzentrum in Eupen, Tel 087/55.55.51, medienzentrum@dgov.be.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen