Die Verbraucherschutzzentrale warnt vor einer Zunahme an betrügerischen E-Mails und Links.Nach Angaben des Finanzverbands Febelfin hat 2012 die Zahl der Betrugsfälle beim Online-Banking zugenommen. Über 1000 Mal verschafften sich Kriminelle Zugang zu privaten Konto- und Kreditkarten-Daten, so Febelfin.
In der Fachsprache nennt man diese Art von Betrug "Phishing". Das klingt nach angeln gehen – und genauso ist es auch. Das Kunstwort setzt sich aus "P" für "Passwort" und "fishing" zusammen, zu Deutsch also "nach Passwörtern angeln". Immer öfter fälschen Phishing-Betrüger E-Mails und Internetseiten und haben damit einen neuen Weg gefunden, um an vertrauliche Daten wie Passwörter, Kontonummern oder Kreditkartennummern zu gelangen.
Seit Jahresbeginn registrieren Verbraucherverbände, dass massenhaft Phishing-Mails verschickt werden, die angeblich von Amazon, Paypal oder Mastercard stammen.
Was passiert?
Der Empfänger wird für die Dateneingabe über einen Link auf eine Internetseite geführt, die z.B. einer Banken-Homepage sehr ähnlich sieht. Auf den ersten Blick scheint alles ganz normal. Dort finden sich plötzlich Name und Adresse des E-Mail-Empfängers, die korrekt eingetragen sind.
Die einzigen Felder, die noch frei sind, sind Kreditkartennummer und das Abrechnungskonto. Wer einer solchen Seite seine persönlichen Daten anvertraut, beschert dem Angler fette Beute und kann sich jede Menge Ärger einhandeln.
Woran erkenne ich Phishing-Mails?
- Seriöse Finanzinstitute würden niemals über E-Mail jemanden auffordern, seine geheimen Daten wie Kreditkartennummer und Kontonummer einzugeben oder zu ändern
- an den untypischen eigenartig langen Namen und Zifferncodes, die als Adressen im Internet-Browser erscheinen
- an der fehlenden verschlüsselten Verbindung, die für das Online-Banking erforderlich ist (zu erkennen an dem "https" vor der Website-Adresse und einem kleinen Schloss in der unteren Statusleiste des Browsers)
- Es schreiben Ihnen Onlineshops oder Firmenketten, mit denen Sie bisher nie geschäftlich zu tun hatten
- Es geht um Waren, die Sie nie bestellt haben
- Es werden Gebühren für Kreditkarten fällig, die Sie gar nicht besitzen.
Wer solch eine E-Mail erhält, sollte auf keinen Fall auf den Link klicken und persönliche Daten preisgeben. Seriöse Unternehmen fordern ihre Kunden niemals per E-Mail auf, geheime Daten im Internet einzugeben.
Betrugsfälle können bei ecops.be, einer Initiative der Föderalen Polizei und des Föderalen Öffentlichen Dienstes für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, gemeldet werden.
Wer auf die Betrugsmasche reingefallen ist, sollte sich so schnell wie möglich mit seiner Bank in Verbindung setzen und das Konto sperren lassen. Falls schon Abbuchungen erfolgt sind, sollte eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden.
Bernd Lorch, VSZ Ostbelgien