"Ich würde gerne privat mit Euch in Verbindung bleiben", heißt es seit einiger Zeit auf vielen Timelines der Facebook-Nutzer. Mit einer Veränderung der Einstellungen kann man seine Facebook-Nachrichten vor der Öffentlichkeit verbergen, heißt es weiter. Wer jedoch dieser Anleitung folgt, wird auf Facebook nicht mehr viel lesen können.
Eine weitere Nachricht betrifft beispielsweise die neuen Nutzungsbedingungen. Sie werden aufgefordert, eine Nachricht auf Ihrem Profil zu posten, worin sie die Verwendung Ihrer persönlichen Daten untersagen.
Eine total überflüssige Aktion, denn als Sie Facebook beitraten, stimmten Sie bereits den Nutzungsbedingungen zu. Ich denke, nur wenige haben diese AGB auch tatsächlich gelesen, oder den Mut gehabt, sich damit auseinander zu setzen. Kurz gesagt: Die meisten Nutzer haben überhaupt keine Ahnung davon.
Bei dieser Nachricht, wie auch bei der erstgenannten, handelt es sich um eine Falschmeldung, im Internet auch als "Hoax" bezeichnet. "Hoax" ist so alt wie das Internet selbst, das Ende seiner Verbreitung ist nicht abzusehen. Ende der 1990er konnte man vielleicht noch sagen, man habe es nicht besser gewusst oder war zu naiv. Heute jedoch haben wir genügend Erfahrung mit dem Netz, um zu erkennen, wann welche Informationen gefälscht sind und vor allem, wie man verhindert, dass diese weiterverbreitet werden.
Einige Hinweise und Tipps zum Thema
- Die Nachricht sollte von einem "vertrauenswürdigen" Informanten stammen: Von einem bekannten Medienunternehmen (zum Beispiel CNN, Reuters, AFP...) der Polizei, Interpol, oder einer Software-Firma (zum Beispiel Microsoft, AOL, Symantec...). Genaue Angaben fehlen jedoch.
- Die Zeitangaben in den Mitteilungen sind vage, von "letzten Freitag" oder "vergangene Woche" ist oft zu lesen.
- Gewisse Falschmeldungen beginnen mit dem Satz "Dies ist eine wahre Geschichte", "Kein Witz"oder "Ich verbreite solche Nachrichten eigentlich sonst nicht..." und so weiter.
- Die Nachrichten beziehen sich oft auf eine bedrohliche Situation, die ein sofortiges Eingreifen erforderlich macht, unter anderem alle Ihre Bekannten in Kenntnis setzen.
- Die Nachricht warnt, dass Sie von einer Datei infiziert sind, die sich tatsächlich auf Ihrem PC befindet und Bestandteil Ihres Betriebssystems ist. Sie sollen diese Datei umgehend löschen oder es heißt, ein Virus sei im Umlauf, der sofort Ihre Festplatte zerstört und vor allem der gefährlichst ist, den bekannte Softwarehersteller je gesehen haben.
Generell gilt hier, dass alle offiziellen Viruswarnungen nie von Softwarefirmen als Kettenbriefe versandt werden!
- Das Angebot ist zu schön um wahr zu sein: Manche Falschmeldungen verteilen eine kostenlose Dienstleistung oder ein Gratisprodukt (zum Beispiel Handy, Champagner und so weiter), das Ihnen kostenfrei gestellt wird, insofern Sie diese Nachricht an alle Freunde weiterleiten. Dabei kann es sich auch um eine Werbung handeln, die auf das Produkt aufmerksam machen möchte.
Machen Sie sich also schlau und recherchieren Sie im Internet. Meist finden Sie dann sehr schnell heraus, ob es sich um eine Falschmeldung also ein "Hoax" handelt oder nicht.
Die Internetseite "Hoax Info Service" der technischen Universität Berlin. ist jedoch echt und die Referenz zu diesem Thema. Für französischsprachige Falschmeldungen ist die Website hoaxbuster.com interessant.
Verbreiten Sie also nicht irgendeine Nachricht, weil Sie glauben, sie sei echt, nur weil ein Freund sie gepostet hat. Hinterfragen Sie diese Nachricht, decken Sie Falschmeldungen auf und machen Sie Ihre Freunde darauf aufmerksam.
Allgemeine Fragen zum Einstieg in das Thema Internet beantwortet gerne das Medienzentrum in Eupen, Tel; 087/555551, medienzentrum@dgov.be.
Ein wirklich interessanter Beitrag! Danke!