Bernard möchte seinen alten Wagen für 12.000 € verkaufen und bietet diesen auf diversen Online-Portalen an. Schnell wird er von einer Person kontaktiert, die angibt, sich im Ausland aufzuhalten. Sie sei sehr an dem PKW interessiert, müsse jedoch eine Transportfirma beauftragen, um den Wagen in ein afrikanisches Land zu befördern. Bernard ist natürlich froh, schnell einen Interessenten für seinen Wagen zu finden, der zudem bereit ist, den verlangten Preis zu zahlen.
Der Interessent gibt die weitere Vorgehensweise an: Er will das Geld für den Autokauf plus Kosten der Überführung in Höhe von 3.000 € umgehend an Paypal überweisen. Er erklärt, dass es sich um ein Zwischenkonto handelt und dass er Paypal die Anweisung gebe, erst das Geld zu überweisen, sobald Bernard die 3.000 € via Western Union eingezahlt habe. Effektiv erhält Bernard kurze Zeit später eine Mail von Paypal mit der Bestätigung, dass 15.000 € - also 12.000 € + 3.000 € Kosten) auf eine Zwischenkonto deponiert worden sind. Weiter heißt es, dass er dieses Geld erst erhalte, sobald er den Western Union Transfertkode mitgeteilt habe. Die E-Mail sieht echt aus und weist mehrer Logo von Paypal auf.
Bernard ist jedoch stutzig und kontaktiert die Polizei, schnell wird ihm klar, dass er beinahe einem Betrug zum Opfer gefallen wäre. Die E-Mail war nämlich gefakt und der Absender eine kostenlose E-Mail Adresse von Yahoo, die jeder hätte versenden können. Natürlich hat sie der Betrüger selbst verfasst und wartet nur darauf, dass Bernard ihm den Western Union Transfertkode zusendet. Paypal bietet natürlich keinen Dienst als Mittelsmann an und distanziert sich von solchen Machenschaften. Der Name "Paypal" steht für einen sicheren Geldtransfert und dies haben die Betrüger gezielt ausgenutzt, um das Opfer in Sicherheit zu wägen.
Die Masche ist auch mit anderen Varianten im Umlauf. Manchmal sind es geringe Überweisungskosten aus dem Ausland, Verzollungskosten usw, für die der Verkäufer im Voraus aufkommen soll, damit das Geschäft zu Stande kommt. Falls man darauf eingeht und das Geld überweist, wird man von dem Interessenten natürlich nichts mehr hören bzw. lesen und ist sein Geld los.
Deshalb hier einige Tipps, wie man erkennt, dass es sich um einen Betrug handeln könnte:
- Der potentielle Käufer diskutiert nicht über den Preis und gibt an, ihren PKW umgehend kaufen zu wollen, ohne ihn jemals gesehen zu haben. Diese Tatsache alleine sollte Sie schon stutzig machen.
- Er gibt an, viel unterwegs zu sein und den Wagen nicht selbst abholen können.
- Der Käufer verlangt eine Vorauszahlung ihrerseits, um angebliche Kosten zu begleichen
- Meist wird zwecks Überweisung eine Adresse aus der Elfenbeinküste angegeben, auch eine Überweisung auf ein normales Konto in Europa ist uns bereits gemeldet worden
Lassen Sie sich nicht ködern und verweigern Sie jegliche Vorauszahlung. Melden Sie solche Fälle umgehend der Polizei. Fragen zu dem vorliegenden Thema können Sie an klicksicher@brf.be schicken. Allgemeine Fragen um den Einstieg in das Thema Internet beantwortet gerne das Medienzentrum in Eupen, Tel 087/555551, medienzentrum@dgov.be. Nächsten Donnerstag gibt es an dieser Stelle wieder die neuesten Informationen rund um die Sicherheit im Netz.
Föderale Kriminalpolizei Eupen