Unsere persönlichen Daten sind so wertvoll, dass Betrüger immer wieder neue Methoden erfinden, um an diese heranzukommen. Die Betrüger verwenden Spionageprogramme oder aber die traditionelle "Phishing"-Methode. Beim "Phishing" werden wir per E-Mail aufgefordert, unsere persönlichen Daten, Bankverbindungen oder auch Informationen hinsichtlich unserer Kreditkarte preiszugeben.
Genau diese Methode ermöglichte es den Betrügern Ende 2012, einen großen Coup zu landen und mehrere Versicherungsgesellschaften hinters Licht zu führen. Die Betrüger stahlen die Identität der Versicherungskunden, so dass ein Gesamtschaden von rund einer Million Euro zu Lasten der Versicherung zu verzeichnen war. Die Betrüger gaben sich als Kunden der Versicherungsgesellschaft aus und baten darum, ihre Lebensversicherungen frühzeitig auflösen zu dürfen. Natürlich mit dem Ziel, das ausgezahlte Geld zu unterschlagen.
Die Ermittlungen in diesem Fall werden noch aufklären müssen, wie genau der oder die Täter an die vertraulichen Daten der Versicherungskunden herangekommen sind. Die Versicherten erlitten zum Glück keinen Schaden.
In einem derartigen Fall besteht die Möglichkeit, dass ein Versicherter sich gegen die Versicherungsgesellschaft wendet, sollte sich herausstellen, dass die Sicherheit seiner persönlichen Daten nicht ausreichend gewährleistet ist, bzw. war. Dazu müsste er jedoch einen Zivilprozess beim Gericht Erster Instanz im jeweiligen Gerichtsbezirk, in dem die Gesellschaft ihren Sitz hat, anstreben oder aber er beantragt die Intervention der Kommission zum Schutz des Privatlebens.
Diese mögliche Maßnahme sollte uns jedoch nicht in Sicherheit wiegen. Wir sollten trotzdem zu jedem Zeitpunkt auf unsere persönlichen Daten achten.
Und deshalb unsere Tipps:
Sie sollten E-Mails, in denen Sie aufgefordert werden, persönliche Daten preiszugeben oder Überweisungen zu tätigen, unbeantwortet lassen und von vornherein als verdächtig einstufen. Ihre Bank wird Ihnen niemals eine Mail mit Informationen zu Ihren Konten, Zahlungskarten oder Investitionen zusenden. Wenden Sie sich im Zweifelsfall direkt an Ihre Bank.
Und falls ein Unbekannter Sie bitten sollte, persönliche Daten zu übermitteln und/oder eine elektronische Unterschrift zu leisten, dann lehnen Sie klar und deutlich ab.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen