Einige Personen haben sich bei uns gemeldet, die besorgt sind über eine Mail mit einer Mahnung einer deutschen Firma. Die E-Mail sieht echt aus und führt den eigenen Namen und Vornamen an. Laut eigenen Angaben haben die Betroffenen dort jedoch nie etwas bestellt. In der E-Mail ist sogar mit einer professionellen Einforderung durch Rechtsanwälte die Rede, falls der geschuldete von mehreren hundert Euro nicht fristgericht beglichen wird.
Der E-Mail ist ein Anhang beigefügt, dieser soll die genaue Bestellung aufführen. Der empörte Empfänger ist dazu geneigt den Anhang zu öffnen - und tappt in die Falle ... denn mit Öffnen der angeblichen pdf-Datei installiert er einen Trojaner. Meist erscheint lediglich eine Meldung, dass die Datei beschädigt ist und mehr auch nicht, die Datei lässt sich einfach nicht öffnen.
Was ist ein Trojaner und was richtet er an?
Eigentlich heißt es "Trojanisches Pferd", wird aber umgangssprachlich "Trojaner" genannt. Der Name ist metaphorisch vom "Trojanischen Pferd" aus der Mythologie abgeleitet. In der Informatik handelt es sich um ein Programm, das gezielt auf einen Computer eingeschleust wird, um dort eine getarnte Funktion auszuführen.
Wenn ein PC infiziert wurde, sollten Sie den PC vom Internet trennen und gründlich mit einem Anti-Viren Scanner untersuchen lassen. Besser noch ist es, den PC zusätzlich mit einer Anti-Viren CD wie z.B. dem kostenlose Windows Offline Defender scannen zu lassen.
Was ein Trojaner alles anstellen kann: Von einem sogenannten Polizeivirus, Keylogger (d.h. ein Programm, das im Hintergrund die Tastatureingabe mit aufzeichnet), über unerwünschtes Anzeigen von Werbung, Passwortdiebstahl bis hin zum klassischen Botnet ist alles vertreten.
Zuletzt noch ein Hinweis: Mahnungen kommen grundsätzlich per Post. Solche, die in Form einer E-Mail ankommen, sind als unseriös anzusehen oder beinhalten oftmals Schadsoftware. Grundsätzlich sollten Sie auf keinen Fall einen Anhang von einem Absender öffnen, den Sie nicht kennen!
Allgemeine Fragen um den Einstieg in das Thema Internet beantwortet gerne das Medienzentrum in Eupen, Tel 087/55.55.51, medienzentrum@dgov.be.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen