Irgendwann hat der PC oder Laptop ausgedient oder die Festplatte ist zu klein geworden. Dann bleibt für das alte Gerät nur noch der Weg zum Containerpark oder eventuell ein Weiterverkauf. Was ist dabei zu beachten?
Der Computer ist aus unserem beruflichen und privaten Leben nicht mehr weg zu denken. Die Ansprüche an die Hardware steigen stetig. Wenn es um die Entsorgung oder den Verkauf der alten Hardware geht, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen, damit die persönlichen Daten nicht in falsche Hände fallen.
Jeder PC oder Laptop besitzt einen permanenten Datenspeicher, die Festplatte. Dort werden alle wichtigen Daten abgelegt, wie das installierte Betriebssystem, die E-Mails, die man heruntergeladen hat, die Dokumente, die man geschrieben hat, die Bilder, die man mit seinem Fotoapparat oder Smartphone gemacht hat, die Daten der besuchten Webseiten und eventuell auch gespeicherte Passwörter usw. Also jede Menge persönliche Daten, die es zu löschen gilt.
Löschen reicht nicht
Das einfache Löschen von Daten reicht nicht, denn das Löschen verschiebt die Daten lediglich in den sogenannten Papierkorb. Auch das Leeren das Papierkorbes ändert nichts an der Tatsache, dass die Daten physikalisch noch vorhanden sind. Lediglich der Bereich der Daten wird zur Wiederverwendung frei gegeben.
Auch die Formatierung ist keine Lösung, denn bei der normalen Formatierung, der sogenannten "High Level Formatierung", werden die vorhandenen Daten nicht zwangsläufig physikalisch gelöscht. Es werden nur alle Verweise innerhalb des Dateisystems auf diese Daten gestrichen. Es ist daher mit spezieller Software ohne Probleme möglich, die alten Daten zu rekonstruieren.
Moderne Betriebssysteme wie Windows Vista, Windows 7 oder 8 gehen andere Wege, sie führen nämlich eine Mid-Level Formatierung aus, das bedeutet, dass alle Daten physikalisch mit "0" überschrieben werden. Dies hat zur Folge, dass die Daten dabei größtenteils zerstört werden.
Endgültiges Löschen
Mit einem sogenannten Wiper, Shredder oder Eraser werden die Inhalte der Festplatte nicht nur physikalisch gelöscht, sondern auch ein- oder mehrmalig mit "0" überschrieben. Experten gehen davon aus, dass erst mit einer siebenfachen physikalischen Löschung und Überschreibung die Daten unwiderruflich gelöscht werden.
Es existieren verschiedene Standards, mit denen bei der Datenlöschung vorgegangen werden kann. Besonders für Unternehmen, die ihre alten Festplatten entsorgen und gleichzeitig nicht möchten, dass wichtige Daten in Hände Dritter gelangen, sind solche Tools unumgänglich. Wer ganz sicher gehen will, greift auf die materielle Zerstörung des Datenträgers zurück.
Tablets und Smartphones
Bei Tablets oder Smartphones kann keine Formatierung und kein Wiping durchgeführt werden. Sie müssen die Daten zuerst löschen, danach das Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen und das Löschen der persönlichen Daten bestätigen.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen