Wie der russische Hersteller von Sicherheitssoftware Kaspersky neulich mitteilte, melden die Webseiten mit pornografischen Inhalten gegen 17:30 Uhr die meisten Besucher. Dies gibt zu bedenken, da es sich um einen Zeitpunkt handelt, wo die meisten Eltern noch nicht zu Hause eingetroffen sind.
Danny Loos von der Föderalen Kriminalpolizei Eupen hat sich mit diesem Thema befasst und rät zu sogenannten Webfiltern. Dabei handelt es sich um eine Software, die im Hintergrund arbeitet und prüft, ob die Web-Angebote für Minderjährige geeignet sind. Dementsprechend werden die aufgerufenen Internetseiten angezeigt oder blockiert.
Empfohlene Webfilter
Die Webseite klicksafe.de empfiehlt z.B. das Programm "JusProg", das von der Kommission für Jugendmedienschutz in Deutschland staatlich anerkannt wurde. Es ist in der Standardversion gratis und bietet zusätzlich einen Leitfaden im pdf-Format zum Download an. Eltern können die Filterlisten ergänzen, indem sie Webseiten hinzufügen oder löschen, der Zugang zu dem Filter ist zudem mit einem Passwort versehen. In der kostenpflichtigen Premiumversion stehen einige Optionen mehr zur Verfügung.
Es gibt noch andere Webfilter, aber es ist nicht immer einfach, bei der Auswahl den Durchblick zu behalten. Ein guter Ratgeber ist dabei die französischsprachige Webseite filtra.info, die eine Hitliste ihrer getesteten Filter aufgestellt hat. Die Webseite ist übersichtlich gestaltet und zeigt detaillierte Ergebnisse, die verfügbaren Optionen sowie die unterstützten Betriebssysteme. Den entsprechenden Webfilter kann man dann auch direkt herunterladen.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen
Es gibt kindgerechte Suchmaschinen, wie z.B. fragfinn.de. Auch der Ankauf eines Routers mit Webfilterfunktion wäre eine zusätzliche Option. Google bietet ebenfalls die Möglichkeit, einen Webfilter zu aktivieren. Er nennt sich "SafeSearch" und filtert anstößige Inhalte. Dieser kann einen vollwertigen Webfilter natürlich nicht ersetzen, da er leicht zu umgehen ist.
Was nach einer Einschränkung der Freiheit aussieht, sollte vorher mit dem Kind besprochen werden. Man muss seinem Kind klar machen, dass es seinem eigenen Schutz dient. Wichtig dabei ist, immer einen Dialog mit dem Kind zu halten und über Dinge aus dem Internet zu reden. Da hilft, wenn Eltern über ihre eigenen Erlebnisse im Internet reden.
Weitere Informationen auf jugendschutzprogramm.de und mediadg.be.
Klick sicher - jeden Donnerstag um 7:45 Uhr auf BRF1 und um 9:15 Uhr auf BRF2.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen