Nehmen wir als Beispiel den "Adobe Flash Player". Dieser ist erforderlich, um Multimedia-Inhalte auf bestimmten Webseiten sehen zu können. Er meldet sich automatisch, um eine aktuelle Version zu installieren.
Wenn man genau hinschaut, möchte er noch ein zusätzliches Programm installieren, nämlich den "McAfee Security Scan Plus". Dieser ist zwar kostenlos, belegt aber zusätzliche Systemressourcen, an einem wirklichen Nutzen lässt sich zweifeln.
Bei einer anderen Zusatzsoftware handelt es sich um die "Ask Tool bar", also einer Suchleiste der amerikanischen Suchmaschine "ask.com". Besonders verbreitet ist der Browser "Google Chrome", der sich gerne bei der Installation einschleicht und sich zudem als Standardbrowser profilieren will.
Jeder Nutzer muss selbst den Sinn und Zweck abwägen. Man kann aber sagen, dass ein Großteil der Zusatzsoftware ohne Nutzen ist. Das wird "Crapware" genannt, "unerwünschte Software".
Wenn man sich viele solcher Programme unterjubeln lässt, wird das System mit der Zeit immer langsamer. Jedes Tool benötigt unterschiedlich viel Ressourcen, viele laufen im Hintergrund ohne wirklichen Nutzen. Wenn sich die Software im Autostart von Windows einnistet, wird sie bei jedem Hochfahren geladen und verzögert somit den Start des Systems.
Andere Programme blenden zusätzlich Werbung ein oder produzieren lästige Pop-up Fenster mit dem Hinweis, dass die Testlaufzeit abgelaufen ist. Schlimmer ist es bei den manche Suchleisten, sie können die Startseite des Browsers und die Suchergebnisse manipulieren.
Vorsichtsmaßnahmen
Viele Anbieter von kommerzieller Software bieten auch eine eingeschränkte Gratisversion ihrer Software an, so z.B. manche Anti-Viren-Hersteller. Beim Update des Programms kann durchaus passieren, dass man eine sogenannte "Trial Version" der zahlungspflichtigen Software installiert. Dabei handelt es sich um eine Testversion, die meist nach 30 Tagen die Arbeit verweigert und zur Kasse bittet. Lästige Pop-up Fenster sind die Folge.
Außerdem besteht die Gefahr, dass man sich dabei Schadsoftware einfängt. Manche Software installiert zusätzlich Spionage-Programme oder Malware. Das ist zwar seltener, aber durchaus möglich. Acht geben sollte man hier unbedingt, dass man die richtige Software installiert. Einige kriminelle Programmierer sind dazu übergegangen, bekannte Software mit dem gleichen oder einem ähnlichen Namen ins Netz zu stellen. Diese Versionen sind meist belastet und können eine Gefahr für die Datensicherheit des Systems bedeuten.
Was Software im Allgemeinen angeht: Überprüfen sie vor der Installation, ob die Quelle, von der sie die Software beziehen, vertrauenswürdig ist. Bei den Downloadportalen von chip.de, netzwelt.de oder computerbild.de ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Bei der Installation der Software sollten sie immer die "benutzerdefinierte Installation" auswählen, nur so erkennt man, ob und welche Zusatzsoftware installiert wird. Schauen sie genau hin, die Installation einer zusätzlichen Software kann man mit dem Entfernen eines Häckchen neben dem Programmnamen unterbinden.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen