"Sexting" kommt aus dem Englischen und ist eine Kombination der Begriffe "Sex" und "Texting", was im Englischen so viel bedeutet wie "SMS schreiben". Viele Jugendliche, vor allen Dingen Mädchen, wollen cool und sexy rüber kommen.
Dementsprechend freizügig und aufreizend sind dann auch die Fotos, die sie allein oder zusammen mit ihren Freundinnen auf den sozialen Netzwerken zeigen. Forscher mussten feststellen, dass Jugendliche unbekümmert mit ihren privaten Bildern umgehen. Viele denken nicht daran, dass auch andere diese Bilder sehen könnten. Schlimmer jedoch ist die Tatsache, dass immer mehr Jugendliche dazu übergehen, Nacktfotos von sich zu machen.
Wie verbreitet ist Sexting?
Laut einer Studie der Universität Merseburg hat bereits jedes fünfte Mädchen zwischen 16 und 18 Jahren und jeder neunte Junge Nacktbilder von sich selbst gemacht. Sechs Prozent der Jugendlichen haben diese Fotos dann selbst ins Internet gestellt. Weitaus höher ist die Zahl der Jugendlichen, deren Fotos unfreiwillig, bzw. durch andere, ins Internet gestellt wurden.
Auch in unserer Gegend sind bereits einige Fälle bekannt, wo Mädchen sich selbst nackt fotografiert haben und diese Fotos dann privat an ihren Freund verschickt haben. Diese Jugendlichen mussten dann schmerzhaft feststellen, dass ihre Fotos weiter gereicht wurden und im Internet zu sehen waren.
Wenig Hemmungen zeigen Teenager übrigens, wenn die Beziehung in die Brüche geht. In einigen Fällen werden die Minderjährigen auch noch erpresst, damit die Fotos nicht in Umlauf geraten. Die Opfer bereuen es später zutiefst, diese Fotos gemacht bzw. weitergereicht zu haben.
Aber Fotos im Internet löschen geht nicht so ohne weiteres. Selbst wenn alle im Internet auffindbaren Bilder gelöscht wurden, so braucht nur eine Person die Bilder noch auf ihrem Handy oder PC gespeichert zu haben und schon kann es sein, dass sie irgendwann wieder auftauchen.
Rolle der Eltern
Ein Verbot auszusprechen, die sozialen Netzwerke zu nutzen, hilft meistens wenig. Jugendliche sind cleverer in Sachen Kommunikationstechnologien als ihre Eltern. Fast jedes Smartphone ist internetfähig und verfügt über eine Kamerafunktion. Dadurch ist es sehr einfach, Fotos zu machen und zu posten.
Wichtig ist es, einen Dialog aufrecht zu erhalten und über die möglichen Gefahren aufmerksam zu machen. Um zu verstehen, ist aber ein Minimum an Interesse der Eltern an den sozialen Netzwerken notwendig.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen