Hand aufs Herz: Wer hat die Nutzungsbedingungen von Facebook genau durchgelesen? Da wären zuerst einmal die geänderten Datenschutzeinstellungen für Teenager zwischen 13 und 17 Jahren. Bislang konnten die geteilten Texte, Fotos und Videos nur von Freunden und den Freunden der Freunde gesehen werden. Jetzt haben diese Jugendliche auch die Möglichkeit mit allen ihre Inhalte zu teilen, nur mit dem Unterschied, dass sie beim ersten Teilen einen Warnhinweis erhalten. Zudem ist die Voreinstellung für neue Mitglieder dieser Altersgruppe für ihre Einträge so eingestellt, dass nur Freunde die Inhalte sehen können. Diese Grundeinstellungen lassen sich natürlich nach Belieben ändern. Für bestehende Nutzer ändern sich die Standardeinstellungen nicht. Facebook betont, dass sie die Sicherheit der Teenager sehr ernst nehmen und verweisen auf die Warnmeldung, falls man Inhalte öffentlich teilen möchte.
Begründung von Facebook
Facebook verweist darauf, dass Jugendliche dieser Altersgruppe bei anderen Online-Diensten auch öffentlich posten können. Man möchte den Jugendlichen die Möglichkeit geben, die breite Öffentlichkeit zu erreichen.
Anpassung der Nutzungsbedingungen wegen kommerzieller Nutzung persönlicher Daten
Facebook hat die Nutzungsbedingungen zum wiederholten Male angepasst, um zukünfte Klagen seiner Nutzer bzgl. kommerzieller Werbung zu verhindern. Noch vor kurzem hatte ein amerikanisches Gericht den Nutzern von Facebook diesbezüglich Recht gegeben und Facebook zu einer Strafe von 20 Millionen US Dollar verurteilt.
Die Neuerung der Nutzungsbedingungen betrifft Kapitel 10, Punkt 1, worin der Facebook Nutzer sich damit einverstanden erklärt , dass sein Profilbild, sein Name, seine eingestellten Fotos sowie der Inhalt zu kommerzieller Verwertung benutzt werden darf, ohne dass er dafür finanziell entschädigt wird. Damit werden die Rechte der Nutzer noch einmal beschnitten und die Kommerzialisierung von Nutzerdaten vorangetrieben. Wer nunmehr Facebook weiter nutzt, erklärt sich mit den neuen Nutzungsbedingungen einverstanden. Wer dies nicht möchte, sollte die Mitgliedschaft ganz einfach beenden.
Schutz gegen kommerzielle Nutzung
Viele Datenschützer protestieren gegen diese neuen Nutzungsbedingungen. Wer Facebook aber weiter nutzen möchte, sollte auf jeden Fall als Profilbild nicht sein persönliches Foto nehmen, sondern ein neutrales Bild auswählen. Facebook scheint nämlich schon für die Zukunft zu planen und arbeitet fleißig an einer Datenbank, in der genau diese Profilbilder gespeichert werden. Sie kennen bestimmt die Möglichkeit bei Facebook eine Person in einem Bild zu markieren. Genau nach diesem Prinzip soll die neue Datenbank, nur eben voll automatisch, funktionieren. In Europa ist diese Funktion noch nicht in Betrieb, da die europäischen Behörden Bedenken haben. Da noch nicht abzusehen ist, wie die Zukunft sich entwickelt, sollten Sie auf jeden Fall die Privatsphären-Einstellungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um diese Funktion der Markierung so weit wie möglich einzuschränken.
Für all die vielen Facebooknutzer: Hier Kapitel 10, Punkt 1 der Nutzungsbedingungen:
Du erteilst uns deine Erlaubnis zur Nutzung deines Namens, Profilbilds, deiner Inhalte und Informationen im Zusammenhang mit kommerziellen, gesponserten oder verwandten Inhalten (z. B. eine Marke, die dir gefällt), die von uns zur Verfügung gestellt oder aufgewertet werden. Dies bedeutet beispielsweise, dass du einem Unternehmen bzw. einer sonstigen Organisation die Erlaubnis erteilst, uns dafür zu bezahlen, deinen Namen und/oder dein Profilbild zusammen mit deinen Inhalten oder Informationen ohne irgendeine Entlohnung für dich zu veröffentlichen. Wenn du eine bestimmte Zielgruppe für deine Inhalte oder Informationen ausgewählt hast, werden wir deine Auswahl bei deren Nutzung respektieren.