Woran erkennt man illegale Downloads? Falls eine Webseite mit einem kostenlosen und unendlichen Download von aktuellen Filmen, Musik und Spielen wirbt, kann man zu 100 Prozent davon ausgehen, dass dies illegal ist. Aber auch wenn der Dienst kostenpflichtig ist, so muss dies nicht heißen, dass das Herunterladen legal ist. Bezahlt man den Dienst zum unbegrenzten Herunterladen mit einem monatlichen Preis von beispielsweise fünf Euro, dann kann damit etwas nicht stimmen. Viele illegale Seiten verbergen ihre wahre Identität hinter Domainendungen wie z.B. "to", "cc", "tl" usw. Die meisten dieser Webseiten brauchen nicht registriert zu werden und stammen aus Kleinstaaten. Auch das Herunterladen von urheberrechtlich geschützten Medien über Filesharing - also Teilen von Dateien, auch P2P genannt - ist illegal.
Solche Seiten werden oft benutzt, um pornographische Werbung zu verbreiten und die auftretenden Werbefenster können ganz schön lästig sein. Auch wird häufig Schadsoftware auf diesen Webseiten versteckt, die auf ahnungslose Opfer warten und die jeweiligen PC infizieren, ohne dass der Nutzer es bemerkt. Hinzu kommt, dass auch die heruntergeladenen Datei ebenfalls Schadsoftware enthalten kann. Der weit verbreitete sogenannte "Polizeivirus" ist hier besonders stark vertreten.
Strafen für illegale Downloads
Die illegale Verbreitung oder der Verkauf von urheberrechtlich geschützten Werken wird durch das Gesetz geahndet und kann eine Geldstrafe von 550 bis 550.000 Euro und eine Gefängnisstrafe von drei Monaten bis drei Jahren nach sich ziehen. In manchen Fällen kommen noch Kosten wegen einer Zivilklage der geschädigten Partei, in diesem Fall der Künstler, hinzu.
Ein aktuelles Beispiel gibt es in Belgien. Vor kurzem ist die Webseite von Pirate Bay gesperrt worden. Sie ist eigentlich eine Suchmaschine wie Google und bietet illegale Software nicht direkt an. Mit ihrer Hilfe ist es aber möglich, illegale Downloads aufzuspüren. Zuerst hat man die Domain von Pirate Bay in Belgien gesperrt, dann aber bemerkt, dass dies nicht effektiv genug ist, da immer wieder neue Domainnamen auftauchten. Der Kassationshof hat dann entschieden, dass die belgischen Provider den Zugang zu Pirate Bay sperren müssen, sodass die Webseite auch unter neuen Domainnamen nicht zugänglich ist.
Legal Musik, Filme und Spiele herunterladen kann man auf offiziellen Webseiten, die von den Produzenten autorisiert sind. Amazon oder Itunes sind wohl die bekanntesten. Vorteil ist, dass es eine Hörprobe zu fast jedem Song gibt und die Preise vorteilhafter sind, als einen Datenträger in einem Geschäft zu kaufen. Auf CD brennen und Kopieren sind erlaubt für den eigenen Gebrauch (z.B. Musik im Auto hören), solange man im Besitz des Originals ist bzw. nachweisen kann, dass man die Musik legal erworben hat.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen