Von Luxusfahrzeugen bis hin zur seltenen Elektronik: Alles wird angeboten und Betrugstechniken nehmen immer neue Formen an. Ein Betrug lässt sich oftmals nur sehr schwer erkennen, denn die Betrüger und ihre Methoden werden immer professioneller.
Betrugstechniken nehmen immer neue Formen an und passen sich ebenfalls immer wieder aufs Neue ihrer Umgebung an. Ein Betrug lässt sich oftmals nur sehr schwer erkennen, denn die Betrüger und ihre Methoden werden immer professioneller. Das hat vor kurzem ein Brüsseler Krankenhaus erfahren.
Ein Verantwortlicher der Informatikabteilung eines Brüsseler Krankenhauses ließ der föderalen Kriminalpolizei eine verdächtige E-Mail zukommen. Darin bietet eine deutsche Firma ausgemustertes Informatikmaterial kostenlos an. Der Administrator fragte nach, ob dieses Angebot seriös sei.
Modus operandi
Die E-Mail des Brüsseler Krankenhauses ist umso interessanter, weil hier nicht ein Privatmann der Empfänger ist, sondern ein Unternehmen. All diejenigen, die für eine gemeinnützige oder humanitäre Organisation arbeiten, kennen das Problem der eingeschränkten finanziellen Mittel. Falls sich also eine gute Gelegenheit ergibt, Geld zu sparen, verringert sich bei den meisten Menschen das Misstrauen.
Diese E-Mail stammt angeblich von einer deutschen Gesellschaft mit Sitz in Europa. Bei anderen Firmen außerhalb von Europa, zum Beispiel mit Sitz in Afrika oder in Ländern des ehemaligen Ostblocks, werden wir sofort misstrauisch. Aber in diesem Fall nicht, weil es eine Endung auf "de" ist. Da ist jedoch Vorsicht geboten, denn jeder könnte mit Hilfe einer deutschen E-Mail diese Nachricht verschickt haben, aber außerhalb Europas operieren.
Außerdem bietet die Kontaktperson nicht etwas eine Bezahlung via Western Union an, denn dies würde jeden abschrecken. Vielmehr soll per Rechnung bezahlt werden, um die anfallenden Transportkosten der Computer zu begleichen. Auf der Rechnung ist ein IBAN-Code eines Kontos vermerkt, worauf die Zahlung eingehen soll.
Es kann durchaus sein, dass dieses Konto einem Geldesel gehört. Das sind Leute, die ihre Bankkonto zur Verfügung stellen, in dem Glauben, für ein Unternehmen zu arbeiten. Deren Tätigkeit besteht lediglich darin, Geld entgegenzunehmen und an die Betrüger weiter zu leiten. Die Geldesel ahnen meist nichts von den betrügerischen Absichten ihrer Auftraggeber. Also auch ein europäisches Bankkonto ist kein Garant dafür, dass das Geschäft seriös ist.
Ein perfekter Betrug?
Die Föderale Kriminalpolizei stellt fest, dass die Aufmachung der E-Mail sehr professionell gestaltet ist. Dies trifft auch auf das Formular zu, das die Organisation ausgefüllt zurücksenden soll. Selbst die Webseite, die in der Mail als Referenz zur besagten Firma verweist, ist makellos und unterstreicht noch einmal den professionellen Charakter.
Also, alles was interessant scheint und sich verlockend anhört, könnte ein Betrug sein! Prüfen Sie also jedes noch so verlockende Angebot sorgfältig. Hat die Firma einen guten Ruf? Kann diese auch direkt und telefonisch erreicht oder direkt aufgesucht werden? Gibt es im Internet Informationen über die Firma? Steht sie mit Betrug in Zusammenhang? Dies sind alles Fragen, die geklärt sein sollten. Man kann nie vorsichtig genug sein!
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen