Die Möglichkeiten der Geolokalisierung haben viele schätzen gelernt, sei es als Navigationsgerät, als Städte- und Reiseführer, für Einkäufe oder noch besser, um ein verlegtes Handy wieder zu finden. Aber Nachteile und Gefahren sind nicht zu unterschätzen.
Wenn Daten miteinander vernetzt und über das World Wide Web transportiert werden, ist die Gefahr einer kriminellen Nutzung vorhanden, vor allem wenn gewisse Sicherheitsstandards nicht eingehalten werden. Das ist auch beim Thema Geolokalisierung nicht anders.
Was ist eine Geolokalisierung?
Man nennt es auch ganz einfach Standortbestimmung. Dabei wird versucht, den derzeitigen Standort über ein mobiles Gerät ausfindig zu machen. Standortbestimmung kann über die zugeteilte IP-Adresse erfolgen, wobei sich ein Land und eine Stadt bzw. ein Ballungszentrum bestimmen lässt, oder über eine GPS-Ortung, was eine genaue Lokalisierung bis auf wenige Meter ermöglicht. Für letztere muss das mobile Gerät natürlich über ein GPS-Modul verfügen. Dies ist bei den meisten modernen Smartphones heutzutage der Fall.
Wie wird ein Standort mit anderen Daten verknüpft?
Installiere ich eine App, so kann es vorkommen, dass diese einen Zugriff auf meine Standorte verlangt. Das Programm möchte also seine Aktivitäten mit meinen Standorten verknüpfen oder diese Daten zu eigenen Zwecken, wie zum Beispiel Werbung, nutzen. So veröffentlicht die App "Instagram" Fotos zusammen mit dem derzeitigen Standort. Die App wurde 2012 durch Facebook aufgekauft, was auch zur Folge hat, dass die Nutzungsbedingungen abgeändert wurden und Instagram persönliche Daten zu Werbezwecken nutzen kann.
Probleme für den Nutzer
Das Problem liegt auf der Hand, da der Standort durch Apps eingelesen und auf den sozialen Medien dargestellt werden kann. Aus diesem Grunde ist darauf zu achten, ob und welche Standorte veröffentlicht werden. Entwickler nutzen die Verknüpfungsmöglichkeiten von Informationen für ihre Zwecke. Bestes Beispiel ist "Instalook", eine App, die es ermöglicht, die sich in der Nähe befindlichen "Instragram-Nutzer"anzeigen zu lassen. Falls das Profil nicht privat ist, kann man dann die Fotos der Nutzer mit den Informationen einsehen.
Nehmen wir einmal an, Sie fliegen in den Urlaub und schießen ein paar Fotos am Flughafen. Mit Hilfe der eben erwähnten App kann jetzt jeder daraus schließen, dass Sie für die nächsten Tage nicht zu Hause sind. Stöbert man weiter in Ihren Bildern, so findet ein Krimineller auch sicherlich ein Foto Ihrer Wohnung, womit natürlich auch der Standort verknüpft ist. Wenn dann auch noch bekannt ist, dass die Familie für längere Zeit verreist ist, kann man sich ohne Probleme vorstellen, was alles passieren kann. Genauso gut kann man die Haustüre unverschlossen lassen!
Konkrete Tipps
- Prüfen Sie genau, welche Zugangsrechte Sie einer App erlauben möchten: Will sie Zugriff auf Ihren Standort haben, so seien Sie besonders vorsichtig.
- Wenn Sie Fotos mit Standortbestimmung machen, so achten Sie darauf, dass diese nur für einen privaten Kreis zu sehen sind.
- Vermeiden Sie es, während des Urlaubs Fotos auf sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Machen Sie dies am besten in aller Ruhe nach Ihrer Rückkehr.
- Hinterlassen Sie im Internet keinen Hinweis auf eine längere Abwesenheit.
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen