Jedes Smartphone ist mit einer WLAN-Schnittstelle ausgerüstet. Unser Smartphone sendet mit Hilfe dieser Schnittstelle eigenständig und unbemerkt Datenpakete aus, um kabellose Netzwerke in unserer Umgebung aufzuspüren. Diese Datenpakete enthalten aber auch eine interessante Information: die individuelle Hardwareadresse, auch MAC-Adresse genannt. Nicht zu vergessen, dass auch die WLAN-Netzwerke, also die Router und Accesspoints, in regelmäßigen Abständen Daten verschicken, um auf ihre Präsenz aufmerksam zu machen. Bei diesen Daten handelt es sich um den sogenannten SSID, also die Namensbezeichnung des Netzwerks, wie zum Beispiel "Rolands Wifi".
WLAN-Tracking
Anhand von mehreren WLAN-Anschlusspunkten kann man in unmittelbarer Nähe ein Bewegungsprofil erstellen. Solch eine Aufzeichnung nennt sich WLAN-Tracking. So soll ein Einkaufszentrum im englischen Hudersfield diese Methode bereits anwenden und den Kunden Werbung anzeigen, vergleichbar mit dem Cookie-Tracking beim Online-Shopping, worüber Klick sicher bereits berichtete. Auch der Flughafen von Helsinki soll 150 Trackinggeräte installiert haben, um so den Besucherstrom zu messen. Anhand dieser Methode hätten auch Geschäfte die Möglichkeit zu ermitteln, ob eine Werbeaktion erfolgreich war oder nicht.
Sicherheit des Verbrauchers
Leider sind einige Smartphonês gesprächiger als andere. So verraten sie nicht nur ihre Hardwareadresse, sondern senden zudem eine Liste mit den Namen der von ihnen genutzten WLAN-Netzwerke. Würde man diese Liste abfangen und analysieren, so könnte man mit Hilfe von gewissen Webseiten und deren Datenbanken herausfinden, wo sich diese Netzwerke geografisch befinden.
Wlan abschalten
Wer sich dieser Überwachung entziehen will, sollte das WLAN besser abschalten. Aber auch hier erlebten die Forscher einige Überraschungen. Vor allen Dingen Android-Handys funkten weiterhin ihre Daten in die Welt hinaus, obwohl die WLAN-Funktion ausgeschaltet war. Schuld daran ist der Menüpunkt mit dem Namen "Erkennungsfunktion immer verfügbar". Er sorgt dafür, dass das Gerät selbst bei ausgeschalteten WLAN noch nach Netzen scannt. Google selbst macht auch keinen Hehl daraus, dass diese Daten erfasst und gesammelt werden.