Nur keine Panik, sich hinsetzen und die Rechnung in Ruhe überprüfen. Immer wieder sind Verbraucher über hohe Stromrechnungen schockiert. Teilweise sind Rechnungen doppelt so hoch wie im Vorjahr. Einigen Kunden wurden sogar Rechnungen in astronomischer Höhe ausgestellt. Das muss nicht immer an den hohen Strompreisen liegen. Manchmal sind die Stromrechnungen auch schlichtweg falsch.
Checkliste
Um Irrtümer aufzuspüren, kann jeder ganz einfach anhand einer Checkliste die Stromrechnung auf Herz und Nieren prüfen.
Zunächst gilt es einmal, den Zählerstand zu überprüfen: die Zählerstände auf der Rechnung mit denen vergleichen, die man an Indexis weitergeleitet hat. Und auch den letzten Zählerstand der Vorjahrsrechnung mit dem Beginn des Zählerstandes der aktuellen Rechnung. Stellt der Verbraucher nun fest, dass diese falsch sind, sofort einen Einschreibebrief an den Anbieter schicken und eine korrigierte Rechnung anfordern.
Sind die Zählerstände richtig, kann es auch daran liegen, dass der Verbrauch falsch eingeschätzt worden ist. Tatsache ist, dass vor der Liberalisierung, also spätestens am 31. Dezember 2006, die Zählerstände nur eingeschätzt worden sind, bei den Kunden, die zu diesem Zeitpunkt den Anbieter nicht gewechselt haben.
In einigen Fällen weiß die Verbraucherschutzzentrale zu berichten, dass der Verbrauch für 2006 zu niedrig eingeschätzt worden ist und dementsprechend der Verbrauch für 2007 anormal hoch ausfällt. Der Verbrauch hat zwar tatsächlich stattgefunden, ist aber über zwei Jahre hinaus ungleich verteilt worden.
Stromzähler testen
Ein anderes Problem könnte der Zähler selbst sein. Dies kann man auch selbst überprüfen. Denn eine Überprüfung durch den Netzbetreiber Interost kostet ca. 200 Euro - sollte sich heraus stellen, dass der Zähler nicht defekt ist. Der Zähler kann selbst überprüft werden, indem sämtliche Stromgeräte vom Netz getrennt werden. Dann schaut man ganz einfach nach, ob der Zähler weiter dreht oder nicht.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, alles auszuschalten bis auf ein bestimmtes Gerät, beispielsweise eine Kühltruhe. Hier kann man ein Strommessgerät anschließen und der gemessene Verbrauch kann mit dem Zählerstand verglichen werden.
Stellt man nun fest, dass der Zähler beim Abschalten aller Geräte vom Netz nicht weiter dreht, kann man davon ausgehen, dass der Zähler in Ordnung ist. Für Gewissheit kann in diesem Fall aber bestenfalls ein Elektriker sorgen, der ihre Anlage überprüft.
Ein Tipp zum Schluss
Besuchen Sie regelmäßig Ihren Stromzähler! Stellen Sie mal konkret fest, wie viel Strom Sie an einem Tag, einer Woche oder in einem Monat verbrauchen. Und am besten den Zählerstand und Datum in einer Tabelle notieren. Dies hat den Vorteil, dass Sie bei der nächsten Stromrechnung nicht mehr so leicht von Ihrem Stromverbrauch überrascht werden!
Falls auch Sie Probleme mit der Stromrechnung haben und trotz Einschreibebrief keine Reaktion vom Anbieter erhalten haben, dann wenden Sie sich an die Verbraucherschutzzentrale unter der Rufnummer 070/22 25 20.