Ihre Namen klingen verheißungsvoll: Red Bull, Flying Horse, Black Panther oder Rockstar. Verpackt in peppigen Aludosen werben die Hersteller von Energy Drinks vor allem um Jugendliche.
Und der Markt ist heiß umkämpft: Slogans wie ?simply the best for you?, ?enjoy Yourself? oder ?change your life? sollen den Reiz des Besonderen suggerieren. Wenn man der Werbung also Glauben schenken darf, dann steigern sich nach den ersten Zügen an der Aludose Lebenslust und Leistungsfähigkeit.
Was ist da drin?
Als Energy Drinks bezeichnet man Getränke, die eine anregende Wirkung auf den Organismus haben. Sie enthalten vor allem viel Wasser und Zucker und einen abenteuerlichen Mix aus verschiedenen Zusatzstoffen.
Die große Mehrzahl der Energy Drinks enthält bis zu 320 mg Koffein pro Liter. Zum Vergleich: Kaffee enthält je nach Herstellungsart 350 bis 1100 mg Koffein pro Liter, bei Cola-Getränken liegt der Gehalt etwas niedriger, nämlich zwischen 90 und 200 mg.
Die pharmakologische Wirkung ist bekanntermaßen dosisabhängig: Die Aufnahme von 50 bis 100 mg Koffein kann bei Erwachsenen anregend wirken, bei Mengen über 500 mg wird?s schon kritischer. Herzrasen und Schlaflosigkeit können dann auftreten. Bei Energy Drinks wird diese kritische Grenze erst beim Konsum von mehr als sechs Dosen erreicht, bei Kindern und Jugendlichen liegt die Grenze sicherlich niedriger. Die aufputschende Wirkung kann zu Herzrasen und Schwindelanfällen führen.
Die Substanz Taurin ist der mengenmäßig dominanteste Inhaltsstoff in Energy Drinks. Dieser Stoff soll vor allen Dingen Körper und Geist beleben, wird aber vom Hersteller vorzugsweise als Geschmacksverstärker eingesetzt. Allerdings konnte laut einer Studie mit Ausdauersportlern kein leistungssteigernder Effekt nachgewiesen werden.
Circa 2000 mg Guarana ist in den meisten Energy Drinks enthalten, das durch seinen Koffeingehalt die aufputschende Wirkung noch verstärken soll. Weitere Zusätze wie Mineralstoffe, Vitamine, Aroma- und Farbstoffe runden den Aufputschcocktail ab.
Für Kinder und Diabeter nicht geeignet - gefährlich in der Mischung mit Alkohol
Die Inhalte scheinen den Herstellern in ihrer Wirkung selbst nicht ganz geheuer, denn auf den Wegwerfdosen steht unter anderem geschrieben: "Für Kinder, Diabetiker und koffeinempfindliche Personen nicht geeignet", "nur in begrenzten Mengen konsumieren", und "gleichzeitige Alkoholaufnahme dringend vermeiden".
Doch gerade diese Kombination mit Alkohol hat es Jugendlichen besonders angetan. Ernährungsexperten und Mediziner stufen diesen Mix von Energy Drinks und Alkohol als gefährlich ein. Fragwürdig wird die ganze Sache, wenn Jugendliche regelmäßig zum Energy Drink greifen, um sich für den Alltag oder den Sport fit zu "pushen".
Im Grunde genommen ist das Doping auf unterstem Niveau. Aber wir sollten ja bekanntlich im Glashaus nicht mit Steinen werfen: Denn wie viele Kaffeetrinker glauben an die belebende Wirkung ihres schwarzen Gebräus, ohne das sie nicht mehr arbeiten könnten.
Nicht empfehlenswert
Empfehlen kann man diese Modegetränke nicht, auch wenn sie in geringen Mengen genossen keine negativen Auswirkungen haben. Bei Übermüdung braucht es keine Energy Drinks, sondern ein gutes Bett und ausreichend Schlaf.
Doch auch im Sportbereich greifen immer mehr Jugendliche zu Energy Drinks, um drohendem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen. Alles rausgeschmissenes Geld sagt dagegen die Verbraucherschutzzentrale.
Genauso schnell geht?s mit einer Fruchtsaftschorle: Die ist wesentlich bekömmlicher, gesünder und vor allem eins: viel billiger.