Gedacht war "YouNow" für angehende Musiker, die so direkt mit ihrem Publikum in Kontakt treten können. Dieses Ziel hat man jedoch verfehlt, denn nun interessieren sich immer mehr Jugendliche für das neuartige Portal.
Via Facebook, Twitter oder Google+ kann man die Streams mit nur wenigen Mausklicks kommentieren und bewerten. Da es von "YouNow" auch eine App für das Handy gibt, kann man auch problemlos außerhalb von zu Hause filmen und Daten live ins Internet übertragen.
Gibt es eine Alterskontrolle?
Eine Alterskontrolle gibt es in dem Sinne nicht, aber die Teilnahme ist laut Nutzungsbedingungen erst ab 13 Jahren gestattet. Mit falschen Angaben kann diese Kontrolle aber leicht umgangen werden.
Wieso ist die Plattform bei Kindern und Jugendlichen so beliebt?
"YouNow" ermöglicht es, rasant viel Aufmerksamkeit zu gewinnen. Hierfür ist die Anzahl der Fans, der Likes, und der Kommentare im Chat von Bedeutung. Viele träumen davon, bei "YouNow" groß raus zu kommen. Um eine möglichst hohe Anzahl an Fans und Likes zu gewinnen, lassen sie sich die Betroffenen per Chat zu kuriosen Aktionen überreden.
Was ist riskant für Jugendliche?
Viele Jugendliche neigen dazu, persönliche Informationen in sozialen Netzwerken preis zu geben. Problematisch sind intime Fragen, die meist weiblichen Jugendlichen gestellt werden. Auch Zuschauer, die Jugendliche zu gewissen Aktionen drängen, sollte man nicht unterschätzen. Alarmierende Bemerkungen, wie beispielsweise: "Wer mehr Likes haben will, muss auch mehr Haut zeigen", sind keine Seltenheit mehr.
In den Regeln von "YouNow" ist jedoch ganz klar vorgeschrieben, dass niemand zur Nacktheit überredet werden darf.
Weiß man wer die Zuschauer sind?
Die Personen, die sich hinter ihrem anonymen Pseudonym verstecken, sind kaum zu identifizieren. Ob ein zwölfjähriger Mitschüler oder ein Pädophiler vor dem Bildschirm sitzt, weiß niemand so recht. Jugendschützer sehen nicht ohne Grund Gefahr für die Jugendlichen.
Zudem muss man bei Besuchen auf "YouNow" feststellen, dass der Anbieter ungenügend Vorsorge trifft, um Kinder und Jugendliche optimal zu schützen. So geben es keine zuständigen Moderatoren für die Ahndung von Regelverstößen. Laut dem Unternehmen wachse die Zahl der Benutzer und gleichermaßen auch die Schwierigkeit, das Portal zu überwachen.
Was kann man Eltern raten?
Verbieten kann man die Nutzung von "YouNow" nicht, da Jugendliche ohne Weiteres einen Weg finden werden, sich heimlich dort anzumelden. Es ist wichtig, auf die Risiken des Mediums aufmerksam zu machen. Vor allen Dingen sollte man den Kindern und Jugendlichen einprägen, dass sie niemals persönliche Informationen preisgeben sollten. Ebenfalls dürfen sie sich nicht zu Aktionen hinreißen lassen, die sie so auch nicht in aller Öffentlichkeit machen würden.
Im Endeffekt gilt, dass man sich in der virtuellen Welt genau so verhalten sollte, wie in der realen.