Die amerikanische Firma McAfee sieht eine rasante Zunahme des sogenannten Cyberwar, also des Cyber Kriegs und der Cyber Spionage. Auch 2015 werden wieder Angriffe auf große Unternehmen zu erwarten sein, wie Ende 2014 auf Sony. Es ist damit zu rechnen, dass kleine Staaten und Terrorgruppen ihre Cyberangriffe auf bestimmte Ziele konzentrieren werden. Auch die Datenspione werden ihre Taktiken verbessern, um unbemerkt in Netzwerke einzudringen und sich dort für längere Zeit aufzuhalten. Diese Technik bleibt aber nicht den Spionen vorbehalten, auch Hacker suchen vermehrt Methoden aus, um an unsere persönliche Daten zu kommen.
Wie sieht es mit den neuen internetfähigen Geräten aus?
Effektiv werden vermehrt Geräte mit Internetanschluss verkauft. Das ist zum Beispiel der Fall bei Fernsehern, Videoüberwachungsanlagen oder sogar einer kompletten Hausautomation, das heißt das Fernsteuern von Geräten im Haushalt wie Rolladen, Heizung oder Alarmanlage. Diese Systeme bringen meist ihr eigenes Betriebssystem mit und sind dazu bestimmt, persönliche Profile anzulegen und Daten zu sammeln. Manche dieser Daten sind noch wertvoller als unsere Kreditkarte und daher beliebtes Ziel von Datendieben.
Wie sieht die zukünftige Sicherheit bei Zahlungssystemen aus?
Die Weichen für die Zukunft sind gesetzt und verschiedene Firmen haben Systeme der mobilen Bezahlung entwickelt, allen voran Apple. Dabei spricht man von einem sogenannten NFC, also "Near Field Communication", bei dem sich zwei auf wenige Zentimeter entfernt befindlichen Geräte Zahlungsdaten austauschen. Dies würde in Zukunft die klassische Bankkarte ersetzen. Nach Meinung der beiden Softwarehersteller McAfee und Kaspersky wird diese neue Technik auch Cyberkriminelle anlocken.
Angriffe auf Geldautomaten
Der russische Sicherheitssoftware-Hersteller Kaspersky sieht zudem einen Anstieg der Angriffe auf Geldautomaten, sogenannten ATM Systemen (automatic teller machine) auf uns zukommen, da diese noch überwiegend mit veralteten Windows XP Systemen und mit schwachen Sicherheitsmechanismen betrieben werden. In einem weiteren Schritt sieht der Hersteller die Sicherheit der Netzwerke von Banken in Gefahr, wobei Angriffe von genau diesen kompromittierten Geldautomaten ausgehen könnten.
Weiterentwicklung von Malware
Die bereits bestehenden Varianten der Ransomware wird sich weiter entwickeln. Sie können sich vielleicht noch daran erinnern, dass ich vor einiger Zeit von einer Malware sprach, die den heimischen Computer blockiert und ein Lösegeld fordert. Nach der Vorhersage von McAfee werden neue Varianten in Umlauf gebracht, welche nunmehr auch den Cloud-Speicher ins Visier nehmen und uns den Zugang hierzu verwehren. Außerdem prognostizieren die IT-Sicherheitsexperten die vermehrte Verbreitung von Ransomware auch auf mobilen Geräte wie Handys und Tablets.
McAfee sieht für das Jahr 2015 einen Anstieg von Malware für nicht-windows-basierte Systeme, allen voran die immer beliebtere Apple-Systeme. Aber auch Unix- und Linux-Betriebssysteme, wie sie gerne bei industriellen Steuerungen, Flugsystemen und kritischen Infrastrukturen eingesetzt werden, bleiben nicht verschont.
Weitere Risiken
Wie viele sicherlich bemerkt haben, hat das Internet auch Einzug in der Automobilbranche gehalten. Mittlerweile gibt es schon einige namhafte Hersteller, die eine Mobilfunkzelle samt SIM-Karte in ihren Fahrzeugen anbieten oder die Möglichkeit der Verbindung mit einem internetfähigen Handy. Zuletzt hatte ein namhafter deutscher Hersteller ungewollte Berühmtheit erlangt, als Tester das Verschlüsselungssystem knackten. Sie konnten so SMS-Nachrichten simulieren und das Auto zum Öffnen der Türen veranlassen. Die Sicherheitslücke ist mittlerweile durch ein Update geschlossen, zeigt aber wie angreifbar solche Systeme im Grunde genommen doch sind.
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Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen