Frank hat eine schlechte Erfahrung im Internet gemacht. Er möchte sich ein neues iPhone zulegen und sucht deshalb nach Online-Angeboten. Da das iPhone 6 seit einiger Zeit auf dem Markt ist, rechnet er damit, das Vorgängermodell günstig zu ergattern. Er findet schließlich eine vielversprechende Anzeige und nimmt Kontakt mit dem Verkäufer auf. Dieser antwortet prompt und gibt an, für einen englischen Mobilfunkanbieter, der staatlich kontrolliert wird, zu arbeiten. Seine Firma möchte den Stock mit den verbleibenden Exemplaren des iPhone 5s absetzen.
Frank ist aber vorsichtig und schreibt zurück, dass er im Glauben war, das Smartphone befände sich in Belgien. Er macht dem Verkäufer klar, dass er das Handy nicht kaufe, ohne es vorher gesehen zu haben. Der Verkäufer lässt nicht locker, er ruft Frank an und erklärt, dass sein Arbeitgeber staatlich kontrolliert werde. Er nennt ihm die Adresse der Webseite des Mobilfunkanbieters und fordert ihn auf, sich dort von der Seriosität zu überzeugen. Um sein Misstrauen zu besänftigen, schlägt er ihm schließlich vor, zwei iPhone zum Preis von einem, also umgerechnet 260 Euro das Stück, zu kaufen.
Was stimmt nicht an diesem verbilligten Angebot?
Apple hat sehr strikte Regeln, was das Weiterverkaufen seiner Gerät angeht und ein quasi unerschöpflicher Vorrat an iPhone-Geräten passt irgendwie nicht zu einem seriösen Anbieter. Außerdem hat Frank bemerkt, dass der Verkäufer ihn mit einer kostenlosen "Outlook E-Mail" Adresse angeschrieben hat. Das spricht auch nicht für die Glaubwürdigkeit eines angeblich staatlich kontrollierten Mobilfunkanbieters.
Wie funktioniert diese Betrugsmasche?
Der Verkäufer bietet an, die Ware über einen Treuhänder zu versenden. Diese Technik wird oft bei Betrug mit hochwertiger Ware angewandt. Der Treuhänder versendet angeblich die Ware, sobald das Geld eingegangen ist. Das Geld fließt direkt in die Taschen der Betrüger, natürlich ohne die bestellte Ware zu verschicken.
Bei günstigen Angeboten läuft man auch Gefahr, gefälschte Ware aus China zu erhalten. Dies merkt man schon an der Verarbeitung, der trägen Arbeitsgeschwindigkeit und an einer schlechten Auflösung.
Tipp
Seien Sie also vorsichtig bei günstigen Angeboten, vor allen Dingen aus dem Ausland. Es könnte ein Betrug dahinter stecken. Besuchen Sie uns auch auf Facebook und schreiben Sie uns: facebook.com/klicksicher
Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen