Im vorliegenden Fall ist Frau Meyer einem Betrug zum Opfer gefallen. Sie möchte ihren alten PC mit Zubehör verkaufen und bietet diesen dann auch in einer Annonce auf der Webseite von 2ememain.be an. Diese Plattform ist in Belgien für den Handel mit gebrauchten Gegenständen mittlerweile sehr beliebt. Da der PC schon etwas älter ist, fragt sie moderate 100 Euro. Es dauert dann auch nicht lange, bis sich ein Interessent meldet. Auch mit den Versandkosten von 15 Euro ist der Käufer einverstanden.
Bezahlung
Der Käufer gibt an, mit Paypal zahlen zu wollen. Es handelt sich dabei um eine im Internet übliche und sehr schnelle Zahlungsmethode, die mit Hilfe der E-Mail-Adresse umgesetzt wird. Außerdem ist Paypal dafür bekannt, sicher zu sein. Frau Meyer kennt sich damit aber nicht aus und erkundigt sich zuerst einmal, was sie tun muss. Das Eröffnen des Kontos geht schnell. Kurz darauf gibt der Käufer an, das Geld auf ihr Paypal-Konto überwiesen zu haben. Effektiv erhält sie dann eine E-Mail von Paypal-Service mit der Bestätigung, dass das Geld eingetroffen ist.
Gefälschte E-Mail
Man sollte immer den Kontostand seines Paypal-Kontos prüfen und sich nicht ausschließlich auf den Eingang der E-Mail verlassen. Im vorliegenden Fall sah die E-Mail zwar echt aus und beinhaltete das Logo von Paypal, aber sie war gefälscht. Als Absender war nämlich "servicepaypal@gmail.com" vermerkt, also eine kostenlose Adresse von Google, die nichts mit Paypal zu tun hat. Die Betrüger gehen immer mehr dazu über, die Bestätigungsmails von Paypal zu fälschen, um so ihre Opfer zu täuschen. Im guten Glauben hat Frau Meyer dann das Paket an den Käufer abgeschickt.
Wie ging es weiter?
Frau Meyer erhält einige Tage später eine erneute Mail von Paypal mit dem gleichen Aussehen. Darin wird darauf hingewiesen, dass die 115 Euro auf dem Konto blockiert worden sind und dass sie nunmehr 700 Euro überweisen soll, um die Blockade aufzuheben. Diese Summe soll Frau Meyer mit Hilfe von Werttickets wie zum Beispiel von PaySafeCard kaufen.
Dass auch diese E-Mail gefälscht war, merkte sie anfangs nicht. Sie wurde aber misstrauisch und hat Paypal telefonisch kontaktiert. Dort sagt man ihr, dass keinerlei Zahlung auf ihr Konto eingegangen ist und dass es sich um einen Betrug handelt. Bis auf den Verlust ihres alten PC's ist sie von einem größeren Schaden verschont geblieben.
Tipps und Link
Frau Meyer ist nunmehr schlauer geworden. Sie wird sich bei der nächsten Einzahlung sicherlich nicht ausschließlich auf die Bestätigungs-E-Mail verlassen, sondern den Kontostand nochmals auf der Webseite von Paypal überprüfen.
Links: Linzer-fiel-auf-falsche-PayPal-Bestaetigung-rein
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Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen