Frau Meyer hat per Post eine Rechnung eines Online-Versandhauses erhalten. Da sie nie etwas im Internet bestellt, ist sie zur Polizei gegangen. Es stellt sich heraus, dass eine unbekannte Person in ihrem Namen Waren im Internet bestellt und auch abgeholt hat.
Wie sind die Betrüger an die Daten von Frau Meyer gekommen?
Ganz einfach: Name, Anschrift und Telefonnummer von Frau Meyer waren im öffentlichen Telefonverzeichnis zu finden. Weitere Angaben fand man auf einer Webseite, wo das Opfer als Ehrenamtliche arbeitet. Das alles reichte aus, um bei dem Online-Versand ein Konto zu eröffnen und Waren im Namen von Frau Meyer auf Rechnung zu bestellen.
Eine andere häufig genutzte Methode um an Daten von Personen zu gelangen, ist eine fiktive Arbeitsstellenvermittlung im Internet. Dabei werden Arbeitssuchende gebeten via E-Mail einen Lebenslauf mit ihren persönlichen Daten und Kopie ihres Ausweises zu senden. Wer hier einem unseriösen Anbieter seine Daten zukommen lässt, der muss sich nicht wundern, wenn seine Angaben früher oder später für einen Betrug genutzt werden.
Andere Beispiele von Identitätsdiebstahl
Ein weiteres Beispiel für einen Identitätsdiebstahl, der auch häufig vorkommt, ist das Erstellen eines Profils auf den sozialen Netzwerken im Namen einer real existierenden Person und deren Fotos. Damit wird dem Opfer meist ein Imageschaden zugefügt, pikante Fotos veröffentlicht oder dazu genutzt, andere Personen zu beleidigen.
Opfer eines Identitätsdiebstahls kann man auch werden, wenn man die Kontrolle über ein wichtiges E-Mail Konto verliert. So hat der Betrüger Zugang zu den Aktivierungsmails von Konten, wie zum Beispiel Facebook, Amazon oder eBay. Er braucht auch nicht das Passwort des jeweiligen Kontos zu kennen, er fragt einfach ein neues an und schon fällt es ihm via Mail in die Hände. Der Betrüger hat aber dann noch eine andere Möglichkeit, von der wir in einer früheren Sendung gesprochen haben. Er schreibt einfach eine Mail an alle Kontakte mit der Bitte, ihm in einem Notfall Geld zu senden.
Was kann man gegen Identitätsdiebstahl unternehmen?
Vorbeugen ist immer die beste Methode. Überprüfen Sie selbst, was die Suchmaschinen über Sie wissen, in dem Sie Ihren Namen, Vornamen und gegebenenfalls Wohnort eingeben. Finden Sie Inhalte oder Fotos von sich selbst auf Google, so können Sie einen Antrag einreichen, damit der betreffende Verweis verschwindet. Google bietet zu diesem Zweck ein Formular auf seiner Webseite an.
Die gleiche Suche können Sie auch in den verschiedenen sozialen Netzwerken durchführen. Achten Sie also vor allen Dingen darauf, wem Sie ihre persönlichen Daten anvertrauen und überprüfen Sie regelmäßig, was das Netz über Sie weiß.
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Infos: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen