Jedes Jahr entwickelt sich die Internetkriminalität weiter, neue Phänomene tauchen auf, andere wurden erfolgreich bekämpft beziehungsweise eingedämmt. Die Kriminellen tüfteln immer wieder neue Methoden aus, um gezielt Opfer auszusuchen. Die Firma "Trend Micro" hat nun ihre Prognose für 2016 veröffentlicht.
Welche Trends werden vorausgesagt?
In der Vergangenheit setzen die Täter auf die Angst ihrer potentiellen Opfer, um Lösegeld zu fordern. Dies zeichnet sich durch die ersten Fälle von Ransomware bis heute wieder. Die Angst wird auch weiterhin eine erfolgreiche Methode bei den zukünftigen Erpessungen sein, sei es die Angst vor einem Bußgeld oder einer Verhaftung, die Angst vor der Verbreitung eines delikaten Videos oder noch schlimmer die Angst, seine Daten zu verlieren. Das lukrative Geschäft mit der Online-Erpressung soll demzufolge 2016 weiter zunehmen.
Auch Unternehmen sind betroffen
Nicht nur Privatpersonen sind betroffen, auch für die Unternehmen wird eine höhere Gefahr durch ausgeklügelte Betrugsmaschen vorhergesagt. Ein mittlerweile weit verbreiteter Trick ist der Social-Engineering-Köder, bei der die Mitarbeiter dazu gebracht werden, Geld auf das Konto der Cyberkriminellen zu überweisen. Dafür sind Kenntnisse über laufende Geschäftspraktiken nötig, die die Kriminellen durch Abfangen des Datenverkehrs erlangen.
Auch die neuen Technologien werden zunehmend Angriffen von Hackern ausgesetzt, zumal die bekannten Schwachstellen entweder überhaupt nicht oder wenn dann nur zögerlich korrigiert werden. Die stetig zunehmende Zahl der internetfähigen Geräte in einem Haushalt lädt Kriminelle dazu ein, die Schwachstellen für ihre Zwecke zu nutzen. Obwohl sich Benutzer über Sicherheitsrisiken bewusst sind, ist das Interesse an vollständig mit dem Internet vernetzten Geräten enorm groß.
Online Zahlungsmittel
Eine neue Herausforderung für Cyberkriminelle sind die neuen Zahlungsmethoden von EMV Kreditkarten bis hin zu mobilen Geldbörsen. Hier wird die Zukunft zeigen, ob diese als sicher angesehen werden können oder ob Cyberkriminelle es schaffen, hier Angriffe zu realisieren.
Hacktivisten
Hacktivisten, das ist ein Zusammenschluss der beiden Begriffe "Hacker" und "Aktivisten", werden dieses Jahr vermehrt schädliche Angriff auf ihre Ziele starten. Das bekamen 2015 bereits Sony, Ashley Madison und Hacking Team zu spüren. Mittlerweile verfolgen Hacktivisten mehr und mehr als Ziel, fragwürdige Praktiken aus Unternehmen und Politik oder geheime Nachrichten aufzuspüren und an die Öffentlichkeit zu bringen. Diese meist politisch motivierten Täter werden ihre Angriffe dieses Jahr ausdehnen.
Malvertising
Die steigende Abneigung gegen lästige Online Werbung und die damit verbundene mögliche Verbreitung von Schadsoftware, veranlasst immer mehr Anbieter dazu, ihre Dienstleistungen mit Werbeblockern zu erweitern. Angriffe durch Schadsoftware, die in Werbung versteckt ist, in der Fachwelt auch "Malvertising" genannt, hatten 2015 einen starken Wachstum erfahren und untre anderem eine Schwachstelle in Adobe Flash ausgenutzt. Es wird erwartet, dass die Werbetreibenden und Cyberkriminellen neue Wegen suchen, um sich ihren Opfern zu nähern.
Reaktionen von Unternehmen und Politik
Laut der Studie werden viele Firmen erkennen, wie wichtig die Sicherheit und Integrität ihrer Daten innerhalb und außerhalb des Unternehmens sind und dementsprechend Arbeitsplätze schaffen. In diesem Jahr werden auch weitgehende Veränderungen im Kampf gegen die Cyberkriminalität erwartet. Regierungen und Behörden werden verstärkt auf diese Art der Kriminalität reagieren und die Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern und Behörden voranbringen.
Wichtige Links
sicherheitsvorhersagen-2016
facebook.com/klicksicher
Infos: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen / Foto: © 2002 Trend Micro Incorporated