Am 9. Februar findet weltweit der Safer Internet Day 2016 statt. In über 100 Ländern in der ganzen Welt sind an diesem Tag Initiativen in Medien, Schulen und Unternehmen zum Thema "Gemeinsam für ein besseres Internet" geplant. Die EU Initiative "klicksafe.de" hat für den kommenden "Safer Internet Day 2016" das Thema "Extrem im Netz" ausgewählt. Hierzu zählen aber nicht nur Gewaltvideos, Hassbotschaften, sondern alles, was man als extrem bezeichnen kann.
Soziale Medien Stammtisch des Internets
Man muss auch nicht lange suchen, um Hetzbotschaften im Netz zu finden. Da ist beispielsweise ein überfülltes Flüchtlingsboot mit einer provokativen Überschrift auf Facebook zu sehen. "Das kommt noch auf uns zu", heißt es da. Die Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten und schon häufen sich Hasskommentare. Aber wie sich herausstellt, ist das Bild nicht aktuell, sondern stammt von albanischen Flüchtlingen aus den 90er Jahren. Glücklicherweise gibt es Nutzer, die das herausgefunden haben und auch posten.
Gerade jetzt in Zeiten der Flüchtlingströme sind Meldungen wie diese immer häufiger zu finden. Aber nicht nur Flüchtlinge, sondern auch ethnische Minderheiten oder Menschen anderen Glaubens sind betroffen. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit auf ein Medium oder Webseite zu lenken oder eine politische Hetzkampagne anzuzetteln. Gewaltvideos sind natürlich auch ein Thema, wenn es um "extrem" geht. Solche Videos dauern meist nur wenige Sekunden und stellen brutale Körperverletzungen und Tötungen bis hin zu Vergewaltigungen und Hinrichtungen dar.
Die sozialen Medien sind zum Stammtisch des Internets geworden. Doch kann eine extreme Meinung zu diesem Thema auch den Job kosten. Dies musste eine deutsche Ärztin am eigenen Leib erfahren, als sie einen makabren Kommentar zum Thema Flüchtlinge auf Facebook hinterliess.
Präventive Maßnahmen
Nicht jeder möchte solche Inhalte sehen und daher ist es äußerst unpassend, diese auf den sozialen Netzwerken zu teilen. Man muss auch bedenken, dass Kinder und Jugendliche diese sehen könnten. Wer Kinder davor schützen möchte, muss zu einem Jugendschutzprogramm greifen. Viel wichtiger ist daher solche Gewaltdarstellung erst gar nicht zu teilen und zu verbreiten. Jeder hat zudem die Möglichkeit gegen solche Gewaltdarstellung anzukämpfen, in dem man das Video oder Bild der jeweiligen Plattform meldet. Hierfür steht in den meisten Fällen ein entsprechender Button zur Verfügung. Jeder kann also etwas gegen Diskriminierung und Gewaltdarstellung im Internet tun.
Bei unseren deutschen Nachbarn hat sich das Problem der Hetze im Netz massiv ausgeweitet und so will die Regierung präventive Maßnahmen ergreifen, wonach solche Meldungen künftig binnen 24 Stunden vom Netz genommen werden sollen. Es gibt aber auch weitere Initiativen gegen Hass und Diskriminierung im Netz, so etwa die Aktion #NoHateSpeech der Landesanstalt für Medien NRW in Zusammenarbeit mit nrwision. Auf der Seite des Mediums sind zahlreiche Videoclips gegen Hetze und Diskriminierung im Internet zu sehen: nrwision.de
Links
ueber-klicksafe/safer-internet-day/sid-2016/
nohatespeech-bei-nrwision.html
nrwision.de/programm/sendungen/no-hate-speech.html
hetze-soziale-netzwerke
Infos: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen / Bild: www.nrwision.de