Microsoft Scam
Genau wie im vorigen Jahr melden sich noch immer zahlreiche Personen bei uns, weil sie von einer englischsprachigen Person angerufen worden sind. Angeblich hat ihr Windows PC Fehlermeldungen versandt und der Anrufe meldet sich, um das Problem zu lösen. Die Betrüger haben jedoch nur eines im Sinn: Ihnen einen teuren Wartungsvertrag aufzuschwatzen. Diese unter dem Namen "Microsoft Scam" bekannte Masche ist schon seit vielen Jahren verbreitet und macht auch vor Ostbelgien nicht halt. Besonders ältere Menschen, die wenig Ahnung von Computern haben, können auf diese Masche hereinfallen.
Verschlüsselungstrojaner
Ein weiteres großes Problem ist die derzeitige starke Verbreitung einer neuen Generation von Ransomware, den sogenannten Verschlüsselungstrojaner. Diese werden meist als Anhang einer E-Mail in Form einer Rechnung, Mahnung oder sonstiges Dokument verschickt. Der Schädling ist äußerst gefährlich, denn einmal geöffnet, verschlüsselt er im Hintergrund wichtige Dateien auf dem befallenen System. Auch vor extern angeschlossenen Geräten wie Festplatten und USB Sticks macht er nicht halt. Anschließend wird ein Lösegeld gefordert, damit die Dateien wieder lesbar sind.
Die unter der Bezeichnung "Locky" sowie "TeslaCrypt" agierende Malware ist auch für Unternehmen eine ernst zu nehmende Gefahr und so sollten auch die Angestellten über Infektionswege und Vorsichtsmaßnahmen informiert werden.
Erpressung
Mit Erpressung hat auch unser nächster Fall zu tun. Opfer sind dabei meist allein lebende Personen, die auf verschiedene Arten über das Internet eine Bekanntschaft machen. Aus dieser anfänglichen Bekanntschaft entwickelt sich eine Beziehung und ein gewisses Vertrauensverhältnis entsteht. Schließlich wird das Opfer dazu bewegt, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen vorzunehmen. Ohne dass das Opfer es merkt, hat der Erpresser diese Sequenz aufgezeichnet. Er fordert schließlich unter irgendeinem Vorwand Geld, ansonsten würden die Aufnahmen veröffentlicht.
Andere Betrugsmethoden
Dann sind da noch verschiedene Betrugsmethoden beim An- und Verkauf von Gegenständen, Autos oder Anmietung von Immobilien. Bei letzteren wird oftmals die Masche des gefakten Treuhänders angewandt, der aber in Wirklichkeit durch den Betrüger erfunden und gesteuert wird. Das Opfer vertraut dem System des Treuhänders und überweist das Geld an diese Firma. Schließlich wird auch häufig der Vorschussbetrug angewandt. Dies ist der Fall bei Mietangeboten, Kreditvergabe usw. Hier werden die Opfer dazu gebracht, im Voraus Unkosten zu bezahlen, ohne die dafür versprochenen Leistungen zu erhalten.
Gehackte E-Mail-Konten
Gehackte E-Mail Konten werden ebenfalls häufig gemeldet oder zur Anzeige gebracht. In diesem Fall hat sich ein Fremder auf irgendeine Art und Weise Zugang zu einem E-Mail Konto verschafft. Er verschickt anschließend eine E-Mai an alle Kontakte und gibt an, im Ausland überfallen worden zu sein. In dieser Notsituation bittet er eine Geldsumme via Western Union zu überweisen.
Unternehmen geraten auch immer häufiger ins Visier von Cyberkriminellen. Größtes Problem ist das Abfangen des E-Mail Verkehrs und Fälschung von übersandten Dokumenten. So wurden mehrere Fälle gemeldet, wonach Geld auf ein falsches Konto überwiesen wurde, das nicht der Firma gehört. Möglich wurde dies, indem die Kontonummer auf einer Rechnung verändert worden war.
Cybermobbing
Ostbelgien ist keine Insel und so gab es auch hier einige Fälle von Cybermobbing und Sextorsion, Themen, die wir bereits in anderen Sendungen behandelt haben. Wir müssen aber davon ausgehen, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt, da viele Fälle der Polizei nicht gemeldet werden.
Infos und Foto: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen