Die andauernde Möglichkeit mit dem Internet verbunden zu sein, sowohl zu Hause als auch unterwegs, wird als „allways on“ (immer online) bezeichnet. Mittlerweile ist dies bei mehr als jedem zweiten Internetnutzer der Fall. Die Aktivitäten beziehen sich dabei nicht nur auf normale Besuche von Webseiten sondern vielmehr auf sämtliche Apps wie man sie in großer Auswahl auf den mobilen Geräten installieren kann.
Früher waren SMS und Anrufe die geläufigsten Kommunikationswege, heute dominieren die Nachrichtendienste wie Whatsapp, Snapshat, Skype oder Facebook Messenger. Gerade diese Apps wollen immer online sein und rufen in regelmäßigen Abständen neue Nachrichten und Mitteilungen ab. Die Medien von heute wollen Aufmerksamkeit, es leuchtet, es piept, es klingelt. Für jedes noch so unwichtige Ereignis erhält man eine Mitteilung.
Gerade jugendliche Nutzer dieser Geräte leben mit einer gewissen Unruhe und haben ihr Smartphone immer dabei und schauen ständig auf den Bildschirm, in der Angst, eine Nachricht oder eine E-Mail zu verpassen. Eine ankommende Nachricht wird außerdem umgehend beantwortet. Dieses Verhalten wird mittlerweise FOMO genannt, das Wort stammt vom englischen Begriff „Fear of missing out“ und bedeutet so viel wie "Angst etwas zu verpassen".
Auswirkungen von FOMO auf den Straßenverkehr
Zuerst wäre da der Straßenverkehr zu nennen. Wer sein Smartphone mitnimmt, wird ständig abgelenkt, nicht etwa durch Anrufe, sondern vielmehr wegen der zahlreichen Benachrichtigungssignale, die fortlaufend aus dem Smartphone ertönen. Man ist dazu verleitet einen Blick auf den Bildschirm zu werfen und wird vom eigentlichen Geschehen auf der Strasse abgelenkt.
Schätzungen des allgemeinen deutschen Automobilclubs zufolge ereignen sich zirka zehn Prozent der Verkehrsunfälle aufgrund der Nutzung eines Smartphones beziehungsweise eines Handys. Hierbei sind jedoch vor allen Dingen junge Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren betroffen und so soll laut der Studie jeder vierte Kurznachrichten am Steuer verfassen.
Auch Fußgänger werden dadurch abgelenkt, wenn sie Fahrradweg oder die Fahrbahn betreten. Auch das Hören von Musik mittels Kopfhörer stört die Wahrnehmung der Umgebung im Straßenverkehr.
Auswirkungen von FOMO auf den Schlaf
Smartphones haben auch einen gewissen Einfluss auf unseren Schlaf. Die Auswirkungen für den gesamten Körper sind aber noch nicht bekannt, die Forschung steht hier noch am Anfang. Wer sein Handy mit ans Bett nimmt, kann durch Gruppenbenachrichtigungen, Facebook Chats und sonstiges gestört werden. Auch das Stummschalten hilft wenig, selbst geringes Aufhellen des Bildschirms wird vom Schafenden wahrgenommen und stört die Schlafphase. Forscher in den USA haben herausgefunden, dass Jugendliche, welche ihr Smartphones mit ans Bett nehmen, im Durchschnitt 20 Minuten weniger schlafen.
Der Bildschirm unseres Smartphones strahlt besonders viel blaue Wellenlängen aus, das macht munter und hemmt den Aufbau von Melatonin. Die Folge: Wir können abends schlechter einschlafen. Das blaue Licht der LED Bildschirme, das wir als weiß empfinden, sagt man aber auch eine negative Auswirkung auf die abendliche Lernfähigkeit nach. Davon sind vor allen Dingen Jugendliche betroffen.
Multitasking
Mit Multitasking bezeichnet man die Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Fernsehschauen und Tablet bedienen, während des Unterrichts mit dem Smartphone Nachrichten schreiben sind Dinge, die Jugendliche regelmäßig tun. Wenn man sie fragt, was im Film passiert oder im Unterricht gesagt wurde, antworten sie: Ich weiß es nicht. Es ist bewiesen, dass Menschen für Multitasking nicht geschaffen sind, wir können zwar beides aber nichts richtig.
Tipp
Es gibt Situationen und Momente, in denen ein Smartphone eher eine Gefahr als einen Nutzen darstellt. So kann es hin und wieder nicht schaden, das Gerät beiseite zu legen oder gar auszuschalten. Sie werden merken: Es geht auch ganz gut ohne.
Infos: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen, Foto: BRF