Der Anfang
Die älteren Zuhörer können sich sicherlich noch an die Geräusche eines 56K Modem erinnern. Wer hätte damals gedacht, dass dieses neue Medium, genannt "Internet" eines Tages aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken ist.
Ein einfaches Netzwerk bestehend aus Computern sowie das Prinzip der E-Mail gab es schon länger als 25 Jahre. Es verband meist Universitäten und diente zum Datenaustausch unter Forschern. Es war schließlich der britische Physiker Tim Berners-Lee, der die Internetsprache HTML und den ersten Browser erfand und weiter entwickelte. Nun war es möglich Webseiten mit "http://" aufzurufen: Das "World Wide Web" (WWW) war damit aus einer einfachen Idee geboren. Im August 1991, also nachdem die ersten Webserver ans Netz ging, wurde das neue Medium "Cyberspace" für die Öffentlichkeit frei gegeben.
Die Entwicklung
Es dauerte aber noch 2 Jahre bis das Internet eine größere Verbreitung bei der Bevölkerung fand. Dann ging alles rasend schnell: Texte, Dokumente, Bilder, Videos waren plötzlich im Internet für jedermann verfügbar, konnten angeschaut, heruntergeladen, verlinkt werden. "Surfen, "online gehen" waren fortan Ausdrücke, die für Neugierde und Aufmerksamkeit sorgten.
Mit "Peer-to-Peer" konnte man Musik und Filme herunterladen und zur Verfügung stellen. Das sogenannte Web 2.0 ermöglichte einige Jahre später dynamische Inhalte darzustellen bis schließlich die sozialen Medien und sozialen Netzwerke den digitalen Raum völlig veränderten.
Vom Internetwurm zur Malware
Doch mit dem Internet entstanden auch die ersten Gefahren. Der erste Computervirus wurde bereits 1982 von Richard Skrenta geschrieben, war aber eigentlich als Scherzprogramm gedacht. Mit Aufschwung des Internets fanden auch echte Viren eine - wenn auch anfangs - geringe Verbreitung. Das Jahr 2000 war geprägt durch die explosionsartige Verbreitung eines Internetwurms, genannt "I Love You". Er ging via E-Mail ein und konnte sich selbst verschicken, einige Zeit danach folgten die ersten Trojaner sowie Spyware. Heute wird für jede Art von schädlicher Software der Begriff "Malware" oder Schadprogramm benutzt.
"Spam" oder "Junk" wird unerwünschte Werbung genannt und ist ebenfalls so alt wie die erste E-Mail. Sie ist zwar ungefährlich, raubt den Nutzern aber einiges an Zeit und verbraucht Ressourcen. Auch die Kriminellen haben die Vorteile des Internets für ihre Machenschaften erkannt. Spätestens seit den ersten Online Auktionsplattformen wie "eBay" sind die Betrüger auch hier präsent und versuchen mit allerlei Tricks und Techniken den Internetnutzern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Seit einigen Jahren haben sich weitere kriminelle Vorgehensweisen entwickelt, allen voran "Phishing", also das Abgreifen von persönlichen Daten.
Hacker schlossen sich mehr und mehr zu eigenen Szenen im Internet zusammen und entwickelten Methoden, um in Computersysteme einzudringen. Sie haben es auf Daten abgesehen, die ihnen Geld oder andere Vorteile bringen könnten. Ein weiterer negativer Punkt ist die Tatsache, dass Kinderpornografie durch das Medium Internet eine Verbreitung findet. Auch der Datenschutz im Internet spielt eine immer grössere Bedeutung und wird auf politischer Ebene heiß diskutiert.
Egal wie sich das Internet weiter entwickelt, eines ist klar: Es ist aus unserem Leben nicht mehr weg zu denken. Aber man sollte das Medium nicht zu blauäugig betreten: Es birgt zahlreiche Gefahren genau wie im realen Leben.
Infos: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen, WWW-Logo von robert Cailliau