Cyberkriminelle versuchen schon seit einiger Zeit, junge Mädchen dazu zu bringen, aufreizende Fotos von sich zu machen und zu versenden. Die Methoden der Kontaktaufnahme ändern, wie ein aktueller Fall zeigt.
Kontaktaufnahme
Frédéric Lambert ist ein in Belgien bekannter Fotograf. Er fertigt nicht nur Fotos für Bücher und Zeitschriften an, er fotografiert auch Models. Claudine wird via Facebook von einer Person mit Namen "Lambert" in französischer Sprache kontaktiert. Diese gibt an, die Tochter des berühmten Fotografen zu sein. Ihr Vater suche noch Models für ein Fotoshooting einer bekannten Modemarke. Sie habe Fotos von ihr auf Facebook gesehen und fand sie gut. Claudine ist Studentin und natürlich an einem Nebenverdienst interessiert. Sie fragt nach, was sie machen muss.
Für die Bewerbung des Fotoshootings wird sie angewiesen, neun Fotos in Unterwäsche aufzunehmen und per E-Mail zu versenden. Außerdem solle sie ihre persönlichen Daten wie Name, Vorname und Telefonnummer mitsenden. Die Fotos würden anschließend von professionellen weiblichen Fotografen mit einer 3D-Software aufgearbeitet.
Die angebliche Tochter des Herrn Lambert ist geschickt darin, ihr die Sache schmackhaft zu machen und Bedenken auszuräumen. Sie habe sich selbst für das Shooting beworben und gibt diesbezüglich einige Tipps. Auf das Opfer wird zusätzlich ein gewisser Druck ausgeübt, die Bewerbung mit den Fotos so schnell wie möglich abzuschicken, denn der Einsendeschluss sei bald abgelaufen.
Claudine war vorsichtig
Claudine hat die Fotos nicht gemacht. Sie hat mit einem Freund über die Angelegenheit gesprochen und der hat ihr davon abgeraten. Von anderen Opfern weiß man, dass die Täter danach noch weitere Forderungen haben. Unter dem Vorwand, dass die Unterwäsche die 3D-Software bei der Berechnung störe, fordern sie anschließend komplette Nacktfotos.
Was passiert mit den Fotos?
Die Fotos könnten zum Beispiel als Druckmittel dazu benutzt werden, die Mädchen um Geld oder um weitere Fotos zu erpressen. In anderen Fällen werden sie dazu benutzt, eine falsche Identität auf Kontaktseiten aufstellen. Hierbei werden männliche Opfer geködert und später um ihr Geld geprellt. Bisherigen Erkenntnissen zufolge stammen die Täter von der Elfenbeinküste.
Aufpassen
Seien Sie also wachsam: Senden Sie niemals einer fremden Person ihre Daten oder sensible Fotos zu, ohne sich vorher davon zu überzeugen, dass das Fotoshooting wirklich existiert.
Infos und Print Screen: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen