Zieräpfel wachsen, wie der Name schon sagt, als Ziergehölz in Gärten und Anlagen. Durch die lockere Wuchsform sind in Vorgärten oder kleinen Hausgärten einige Sorten besonders geeignet. Auch als Kübelpflanze für den Balkon oder Terrasse sind die kompakten Zieräpfel geeignet.
Lange Kulturgeschichte
Äpfel gehören in Europa zum beliebtesten Obst. Die Sortenvielfalt mit den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen ist fast unübersehbar. Seit mehr als 5000 Jahren kultiviert und nutzt der Mensch den Apfel, dessen Urformen als kleine Holzäpfel bereits in der Jungsteinzeit aus der Gegend des Schwarzen Meeres nach Mitteleuropa gelangten. Neben dem Apfel als wertvollem und schmackhaftem Vitaminspender stammen die Zieräpfel- oder Kirschäpfel von den holzigen und kleinfrüchtigen Vorfahren ab.
Die zierlichen Früchte mit einer Größe von 2,5 bis 3 cm und die sehr intensive Herbstfärbung der Blätter und zahlreichen anderen Eigenschaften machen das absolut frostresistente Ziergehölz für jeden Garten interessant. Ja, selbst nach dem herbstlichen Blattfall bleiben die Zieräpfel an den Zweigen und bieten somit eine phantastische Überraschung im sonst tristen Herbstgarten. Auch für unsere heimischen Vögel bieten die Äpfel eine willkommene Abwechslung des Speiseplans bis in den Winter hinein.
Für fast jeden Standort
Die Ziergehölze stellen an den Standort keine großen Ansprüche, jedoch fördert ein sonniger Standort die Blüten und Fruchtfülle. An den Boden werden ebenfalls keine besonderen Ansprüche gestellt, nur sollte er nicht allzu trocken und möglichst tiefgründig sein.
Vielfältiges Sortiment
Bevor es an das Pflanzen geht, sollte unter der Sortenvielfalt von mehr als 400 Varianten die richtige Auswahl getroffen werden. Zwar eignen sich attraktive Kataloge und Fotos bei der Suche nach den besten Sorten, jedoch ist eine Auswahl von Sorten im Spätherbst in der Baumschule oder im Fachhandel viel vorteilhafter.
Neben der Fruchtfärbung, der Fruchtfülle und der attraktiven Herbstfärbung der Blätter einzelner Sorten ist die Resistenz gegen Pilzkrankheiten, wie z.B. den gefürchteten Apfelschorf oder Mehltau, bei der Auswahl zu berücksichtigen.
Eine kleine Auswahl
Zu den schönsten Züchtungen mit einer zusätzlichen Eigenschaft gehört z.B. die orangerote „Everest“, deren Früchte sehr lange den Baum zieren und außerdem noch als Pollenspender den anderen Apfelbäumen wichtige Dienste leistet.
Eine bewährte Sorte mit weißen Blüten und tiefgelben Früchten ist „Golden Hornet“, deren Früchte eine große Leuchtkraft haben.
Ebenfalls ist die Sorte mit gelben Früchten und weißen Blüten „Butterball“ zu erwähnen, die noch zusätzlich eine Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten bietet.
Als neue Sorte mit wertvollen Eigenschaften bietet sich „Red Sentinel“ an, die mit leuchtend roten Früchten besonders auf sich aufmerksam macht.
Die Sorte „Professor Sprenger“ mit orangeroten Früchten besticht durch eine attraktive rot-gelbe Herbstfärbung der Blätter und bis in den Winter haftende Früchte.
Selbst in der Küche sehr beliebt
Neben den zierenden Eigenschaften der Zieräpfel eignen sich einige Sorten auch zur Herstellung von Gelee. In der gehobenen Kochkunst in den USA oder Großbritannien werden die Äpfel zu „Crab-Apples“. Vor dem rohen Genuss der meisten Sorten sollte man erst eine Geschmacksprobe durchführen, da der stark säuerliche bis bittere Geschmack nicht jedermanns Sache ist.
Jetzt noch pflanzen!
Die ideale Pflanzzeit ist der Herbst, solange der Boden noch frostfrei ist. Aber auch im Frühjahr kann das vielseitige Ziergehölz gepflanzt werden. Außerdem bietet der Fachhandel Zieräpfel in Containern (großen Plastiktöpfen) an, die jederzeit gepflanzt werden können.
Text und Bilder: Gartenbauexperte Franz Beckers
TIPP für Magenkranke:
Zierapfelsorte "Golden Hornet"
(leuchtend gelbe je nach Baum relativ große Mini-Äpfel):
Diese Äpfelchen wurden kiloweise (!) sehr gut vertragen von einem Mann mit wahrscheinlich durch 20-jährigen exzessiven Alkoholgenuss (bes. WODKA) und zusätzlich Rauchen sehr starker Zigarillos (2-3 Schachteln täglich...) stark geschädigter Magenschleimhaut, bei welcher inzwischen kein Medikament mehr hilft.
Ursache: Wahrscheinlich etwas höherer Pektingehalt der Äpfelchen (deshalb etwas herberer weder sehr süßer noch allzu säuerlicher Geschmack - was der "normale" Apfelesser jedoch weniger schätzt)
MEMO: Der Mann kann ansonsten kein süßes oder saures Obst oder Gemüse essen, egal ob gekocht oder roh. Ebenso verträgt er außer einigen Backwaren, Haferschleim und Nüssen kaum irgendein "gscheites" Nahrungsmittel.
Leider muss man nach frei zugänglichen Golden Hornet-Bäumchen etwas suchen (manchmal in Parkanlagen und als Straßenbegrenzungsbäumchen).
Jungpflanzen gibts im Pflanzenhandel.