Immer mehr Kommunikationsdienste wie z.B."Whatsapp" verschlüsseln ihre Nachrichten sowohl auf dem Transportwege wie auch auf den Endgeräten. Im Gegenteil dazu werden die meisten E-Mails heutzutage noch immer im Klartext, beziehungsweise unverschlüsselt versandt. Eine korrekte Verschlüsselung z.B. mit Hilfe von "Pretty good Privacy" kurz "PGP" arbeitet mit Zertifikaten und Schlüsseln. Laien sind hierbei aber oftmals überfordert. Zusätzlich birgt PGP auch Gefahren, denn jeder kann mit fremden Namen und E-Mail Adresse Schlüssel erstellen, da es keine Verifizierung gibt. Somit sind auch gefälschte Schlüssel, welche nicht vom Besitzer stammen, im Umlauf.
Verschlüsselungsmethoden für den E-Mail Verkehr sind also noch kein Standard, sie sollten aber gefördert werden, damit die private Kommunikation auch privat bleibt. Das gleiche gilt natürlich auch für geschäftliche Korrespondenz, denn die Vertraulichkeit und Integrität einer elektronischen Nachricht sollten gewahrt werden. Hinzu kommt noch, dass der Absender einer E-Mail einwandfrei authentifiziert werden sollte, um beispielsweise einem Betrug vorzubeugen.
Verschlüsselungsprojekte
Ein interessantes Projekt kann derzeit das Frauenhofer Institut für sichere Informationstechnologie vorweisen. Unter dem Namen "Volksverschlüsselung" wurde das Projekt auf der Cebit 2016 vorgestellt. Die Software läuft derzeit nur unter Microsoft Windows Systemen, ist für den privaten Gebrauch kostenlos und relativ einfach zu benutzen. Leider ist das Erstellen von Zertifikaten aus Sicherheitsgründen nur Personen vorbehalten, die nachweislich in Deutschland leben oder Kunde der deutschen Telekom sind.
Aber es gibt noch weitere Anbieter, die eine Verschlüsselung bereitstellen. Zu nennen wären da beispielsweise "De-Mail" der deutschen Telekom, "mailbox.org", "ProtonMail" oder "Posteo". Man kann sich dort für eine geringe Gebühr oder sogar gratis registrieren.
Tipps und Links
Egal welchen E-Mail Anbieter Sie wählen: Falls eine Verschlüsselung angeboten wird, so sollten Sie diese auch benutzen. Für vertrauliche Kommunikation in einer geschäftlichen Umgebung ist auf jeden Fall eine Verschlüsselung anzuraten. Eine einfache Methode, vertrauliche Dokumente per Mail zu versenden, wäre diese in eine "zip-Datei" zu packen und mit einem starken Passwort zu versehen. Das Passwort wird anschließend dem Partner telefonisch mitgeteilt. Wer sich mit Thema "Verschlüssung" mehr beschäftigen möchte, findet im Netz eine Menge Informationen rund um das Thema "Schlüssel und Zertifikate".
Infos: Danny Loos, RCCU der Föderalen Kriminalpolizei Eupen