Amazon Marketplace
Wer ein Geschenk auf Amazon sucht, erhält zuerst das Preisangebot von Amazon selbst auf seinem Bildschirm. Im gleichen Fenster erscheinen aber auch die Angebote Dritter für das gleiche Produkt neu oder gebraucht. Hier wird so mancher Schnäppchenjäger fündig, da dort dasselbe Produkt eventuell günstiger angeboten wird. Doch das vermeintliche Schnäppchen kann zum Albtraum werden. Auch in der DG tappten schon Kunden in die Falle.
Wie gehen die Betrüger vor?
Die Methode der Betrüger ist im Grunde genommen simpel. Zuerst eröffnen sie einen Shop bei Amazon Marketplace mit einer erfundenen oder gestohlenen Firmenbezeichnung. Dieser Shop kann leicht und ohne weitere Kontrollen seitens Amazon eingestellt und mit fiktiven Waren gefüllt werden. Es wurden auch Fälle von gekaperten Shops gemeldet. Damit die Opfer anbeißen, wird die Ware weit unter dem üblichen Preis angeboten. So konnten wir zum Beispiel einen neuen Luxuskühlschrank im Wert von 1.500€ für gerade mal 550 € ausmachen. Da könnte doch so mancher schwach werden.
Jetzt werden viele sagen, dass die Bestellung und Bezahlung über Amazon läuft und als sicher gilt. Eigentlich sollte es so sein, nur werden die potentiellen Opfer in der Beschreibung des Artikels darum gebeten, vor der Bestellung bei Amazon per Mail Kontakt mit dem Anbieter aufzunehmen. Außerdem ist zu erkennen, dass der gewünschte Artikel derzeit nicht verfügbar sei. Dem potentiellen Interessenten bleibt also nichts anders übrig, als per Mail Kontakt mit dem Shopbetreiber aufzunehmen.
Eine Antwort folgt prompt mit der Zusage, dass der Artikel trotzdem verfügbar sei. In einem schlechten Deutsch wird man gebeten, seine persönlichen Daten mitzuteilen. Der Interessent erhält anschließend eine Transaktionsbestätigung per Mail, die so aussieht, als käme sie direkt von Amazon. In Wirklichkeit hat der Betrüger diese nachgestellt und ein Konto im Ausland angegeben, worauf die Summe überwiesen werden soll. Schließlich tätigt das Opfer die Überweisung auf das angewiesene Konto, erhält aber keine Ware. Bei diesem Kauf wurde der Kunde hinters Licht geführt und so die eigentliche Kaufabwicklung von Amazon umgangen.
Die Anzeichen für einen möglichen Betrug bei Amazon Marktplace
- Die angebotene Ware ist ungewöhnlich günstig.
- Der Verkäufer kommuniziert außerhalb der Amazon Plattform und außerdem in schlechtem Deutsch.
- Der Shop hat keine beziehungsweise schlechte Bewertungen.
- Die Geldüberweisung wird nicht über Amazon getätigt und soll zudem noch auf ein ausländisches Konto erfolgen.
Übrigens : Der Amazon-Käuferschutz genannt "A-bis-Z Garantie" gilt nur, wenn die Transaktion vollständig über die Amazon-Plattform abgewickelt wurde. So sind die meisten Geschädigten bei dieser Masche nicht geschützt und sehen ihr Geld vermutlich nicht mehr wieder.
Link: zdf.de/verbraucher/volle-kanne/abgezockt-beim-online-kauf
Infos: Danny Loos, RCCU der Föderalen Kriminalpolizei Eupen